Griesbach Juliane, geb. Gam, Julianne; Hilfsarbeiterin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 18.11.1906
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Karl Griesbach (1904-1950 für tot erklärt).
Laufbahn: J. G. war von 1940 bis 1943 Zellenkassiererin der „Roten Hilfe“. Sie stellte ihre Wohnung für Besprechungen von KP-Funktionären zur Verfügung und nahm an diesen auch teil. J. G. wurde am 25.11.1942 wegen Betätigung für die KPÖ von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst. Sie wurde am 27.11.1943 vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt und blieb bis Kriegsende in Haft. Ihr Mann Karl Griesbach wurde zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt und kam in der Haft um.
Aus dem Urteil des Volksgerichtshofs, 27.11.1943:
„Seit Anfang 1940 betätigte sich der Ehemann der Angeklagten als Kassierer für die ‚Rote Hilfe‘. Bei ihm wurden […] monatlich bis zu 95 RM eingezahlt. Die Angeklagte vertrat dabei ihren Ehemann, wenn er nicht anwesend war, nahm die Beiträge entgegen, verwahrte sie und übergab sie ihrem Ehemann nach dessen Heimkehr. Als Karl Griesbach im Februar 1942 zur Wehrmacht eingezogen wurde, übernahm die Angeklagte seine Funktion als Unterkassierer […]. Im Oktober 1942 stellte die Angeklagte ihre Tätigkeit ein, da einige der an der ‚Unterstützungsaktion‘ Beteiligten von der Polizei verhaftet worden waren.“
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Arbeiterbewegung, Datenbank VGH, DÖW.
L.: Baier 1987, Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1987a, Dokumentationsarchiv 1984