Graff Anna Maria, geb. Köchle; Buchdruckerin

Geb. ?

Gest. Feldkirch, Vbg., 1866

1816 heiratete A. M. K. aus Heiligenkreuz (damals zu Tisis bei Feldkirch gehörend) den Buchdrucker Josef Graff, Sohn des Buchdruckers Johann Kaspar Graff; dieser war aus Kempten nach Bregenz, dann 1807 nach Feldkirch gekommen und im Gegensatz zu seinen Vorgängern, den ersten Feldkircher Druckern Johann Hübschlin und Philipp Anton Schmid, geschäftlich erfolgreich; er hinterließ seinem Sohn Josef zwei Häuser sowie die Buchdruckerei. Josef Graff soll in Konstanz studiert haben, war ein Kunstfreund und 1827-1831 Bürgermeister von Feldkirch. Er gab wie sein Vater das „Feldkircher Wochenblatt“ heraus und führte daneben noch eine Lottokollektur. Der Ehe entstammten 13 Kinder (7 starben noch vor dem Vater). Als Josef Graff 1839 starb, führte die tatkräftige Witwe Buchdruckerei und Lottogeschäft 27 Jahre lang weiter. In der Druckgeschichte Durstmüllers sind dieser enorm langen erfolgreichen Tätigkeit nur die Worte gewidmet: „Im Sturmjahr 1849 war Josefs Witwe Anna Maria Graff die Chefin“, um darauf sofort auf die Söhne überzugehen. Mehrere Kinder Graffs waren in der Buchdruckerei tätig; der Sohn Heinrich, der beim Tod seines Vaters erst sieben Jahre alt war, wuchs unter der Leitung seiner Mutter zum Nachfolger heran und konnte schon 1848 in den Betrieb eintreten. Als A. M. G. 1866 starb, erhielt er die Konzession.

L.: Durstmüller 1986, Somweber 1979

 

Edith Stumpf-Fischer