Gottlieb Anna, Nannina; Sängerin und Schauspielerin

Geb. Wien, 29.4.1774

Gest. Wien, 4.2.1856

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Johann Christoph Gottlieb (1737-1798), Schauspieler; Mutter: Maria Anna Theyner (1745-1797), Schauspielerin.

Laufbahn: Trat bereits als 5-jährige im Theater auf und sang 12-jährig am 1.5.1786 bei der Uraufführung von Mozarts „Hochzeit des Figaro“ die Barbarina am Wiener Hofburgtheater. 1789 an das Freihaus-Theater auf der Wieden engagiert, schrieb Mozart für sie die Rolle der Pamina in der „Zauberflöte“, die am 30.11.1791 im Freihaus-Theater zur Uraufführung kam. Nach Mozarts Tod wurde A. G., als Schauspielerin und Sängerin von Kapellmeister Wenzel Müller, von Theaterdichter Hensler und von Direktor Lauer sehr geschätzt, kam 1792 an das Leopoldstädter Theater. Später versagte ihre Stimme, sie konnte nur noch als Schauspielerin auftreten und wurde 1826 ohne Pension fristlos entlassen. Der Schriftsteller L. Aug. Frankl erfuhr von „Mozarts erster Pamina“ und erfüllte den Wunsch der Alternden, 1842 zur Enthüllung des ersten Mozart-Denkmals nach Salzburg zu kommen. 1856, anlässlich der Feier von Mozarts 100. Geburtstag, erinnerte Frankl erneut an die Künstlerin und als solche wurde die alte Frau nun geehrt und gefeiert.

Qu.: Sammlung Mansfeld, Wien, Tagblattarchiv (Personenmappe).

L.: Mauthe 1986, ÖBL, Paumgartner 1945, AZ 26.2.1956, Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 1952, H. 14, www.aeiou.at