Golz Marianne, geb. Maria Agnes Pelokosztolszki, Pelokostolski verh. Goltz-Goldlust, Bühnenname Marianne Tolska; Schauspielerin, Sängerin und Widerstandskämpferin

Geb. Wien, 31.1.1895 (30.1.)

Gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 8.10.1943

LebenspartnerInnen: 1923 in 2. Ehe Heirat mit Ernst Wengraf, Musikverleger. 1929 Heirat mit Werner Golz-Goldlust, jüdischer Herkunft.

Ausbildungen: Matura in Wien, Ausbildung zur Tänzerin und Sängerin.

Laufbahn: Ensemblemitglied des Wiener Raimund-Theaters. 1922 bis 1924 am Salzburger Stadttheater engagiert. 1939 flieht das Ehepaar Golz-Goldlust 1939 nach Prag, Werner Goltz-Goldlust weiter nach England. M. G. schließt sich einer Widerstandsgruppe an, die Juden zur Flucht aus Prag verhilft, indem sie gefälschte Ausweise und Reisedokumente besorgt. Außerdem bringt sie durch Überweisungen an ihre Schwester in Wien das Barvermögen der Flüchtigen außer Landes und sorgt über geheime Kontakte zu ihrem Mann dafür, dass Informationen aus dem besetzten Prag an die tschechische Exilregierung nach London übermittelt werden. Bei einem Treffen in M. G.s Wohnung werden am 19. November 1942 alle Anwesenden von der Gestapo verhaftet. Am 18. Mai 1943 wird sie vom Deutschen Landesgericht Prag zum Tode verurteilt und am 8. Oktober 1943 hingerichtet.

Ausz.: 1988 von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

W.: „Golz-Goldlust, Marianne: Der große Tag, Briefe. Hg. v. Vera Gerasow“ (1988)

L.: Die Presse, 13.7.1988, Wikipedia