Gampl Inge, geb. Schmerscheider; Kirchenrechtlerin und Dekanin
Geb. Berlin, Deutschland, 27.6.1929
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer österreichischen Offiziers- und Juristenfamilie; Kindheit in Berlin, 1937 Übersiedlung nach Wien.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Dr.med. Othmar Gampl; 2 Töchter (*1955 und 1961).
Ausbildungen: 1939-47 Besuch des Bundesrealgymnasiums für Mädchen Wien IV, anschließend 1948-52 Studium der Rechtswissenschaften in Wien, 1952 Promotion zum Dr.iur.
Laufbahn: 1949 wissenschaftliche Hilfskraft, 1954 Universitätsassistentin am Institut für Kirchenrecht, 1960 Univ.-Doz. für Kirchenrecht, 1963-76 Vorlesungen zu „Comparative Government“, Sommerhochschule der Universität Wien in Strobl; 1964 Tit. ao. Prof.; SS 1966 Gastprofessorin zur Lehrkanzelvertretung an der theologischen Fakultät in Mainz, damit kam sie als erste Frau an einer katholisch-theologischen Fakultät des deutschen Sprachraums der Lehrverpflichtung eines Ordinarius nach. Mitarbeiterin Willibald Plöchls beim Auf- und Ausbau des Instituts für Kirchenrecht an der Wiener Rechtsfakultät; 1972 zur außerordentlichen Professorin ernannt mit der Verpflichtung, das gesamte Fach Kirchenrecht unter besonderer Berücksichtigung des Staatskirchenrechts zu betreuen, zugleich zur Leiterin der Abteilung für Staatskirchenrecht bestellt; 1988 Dekanin der rechtswissenschaftlichen Fakultät für die Studienjahre 1990/91, als erste Frau in der Geschichte der Universität Wien. Seit 1993 in Pension, verfaßt Komödien und Kriminalromane mit Themenschwerpunkt Universität.
W.: „Adelige Damenstifte. Untersuchung zur Entstehung adeliger Damenstifte in Österreich. Habilitationsschrift“ (1960), „Die Rechtsstellung der Kirchen und ihrer Einrichtungen nach österreichischem Recht. Untersuchung auf rechtshistorischer und rechtsvergleichender Grundlage“ (1965), „Österreichisches Staatskirchenrecht“ (1971), „Staat-Kirche-Individuum in der Rechtsgeschichte Österreichs zwischen Reformation und Revolution“ (1984), „Staatskirchenrecht. Leitfaden“ (1989)
L.: Festschrift Inge Gampl 1990, Hoke 1999, Potz 2002