Gabriel Helene, geb. Fugatsch; Hilfsarbeiterin, Näherin und Widerstandskämpferin

Geb. Wien, 27.7.1885

Gest. Wien, 11.3.1967

Ausbildungen: Erlernte den Beruf der Näherin.

Laufbahn: H. G. begeisterte sich bereits als Zwölfjährige für die Ideen des Sozialismus. Am 1. Mai 1897 beteiligte sie sich am Aufmarsch der Sozialdemokraten. Als Vierzehnjährige bereits zur Erwerbsarbeit gezwungen, arbeitete sie in einer Hülsenfabrik. Durch Leopoldine Glöckel erschloss sich ihr der theoretische Zugang zur Arbeiterbewegung und der Frauenemanzipation. Ende 1918 trat sie der SDAPÖ bei. Sie war im Bezirksfrauenkomitee tätig und von 1927 bis 1934 Bezirksrätin in Meidling. Im Mai 1936 wurde sie aufgrund ihrer illegalen Tätigkeit zu neun Monaten Haft verurteilt, später jedoch begnadigt. Nach ihrer Verhaftung durch die Gestapo war sie bis 26. Mai 1943 im Gefängnis Schiffamtsgasse in Einzelhaft. Nach qualvollen Verhören durch die Gestapo wurde sie in das KZ Ravensbrück deportiert. Im Mai 1945 kehrte sie schwerkrank nach Wien zurück. In der Folge war sie als Bezirksfrauenleiterin, bis 1953 als Obmannstellvertreterin und bis 1959 als Bezirksrätin der SPÖ tätig.

Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Arbeiterbewegung, DÖW.

L.: Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984, www.dasrotewien.at