Fröhlich Gertie; Malerin und Grafikerin
Geb. Klastor, Slowakei, 29.6.1930

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dorfschullehrer und Organist. Drei Schwestern.
LebenspartnerInnen, Kinder: In erster Ehe verheiratet mit Markus Prachensky, Maler. Späterer Lebensgefährte Peter Kubelka, Filmemacher (1964 gem. m. Peter Kronlechner Gründer des Österreichischen Filmmuseums).
Ausbildungen: Ab 1945 LehrerInnenbildungsanstalt in Vöcklabruck. Ab 1949 Kunstgewerbeschule in Graz, Studium bei Rudolf Szyszkowitz. Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien (u. a. bei Herbert Boeckl), 1956 bei Albert Paris Gütersloh.
Laufbahn: 1944 Übersiedlung der Familie nach Österreich (Vöcklabruck). Initiatorin der 1954 eröffneten „Galerie nächst St. Stephan“. Gestaltete in den Jahren 1964 bis 1984 zahlreiche Film-Plakate für das Österreichische Filmmuseum in Wien, u. a. auch das erste Logo des Filmmuseums („Schweinefisch“ / „Zyphius“).
Schuf Plakate, Bildern und Wandteppiche, die in Ausstellungen in London, Los Angeles, Berlin und in vielen namhaften Galerien gezeigt wurden. Entwirft und bearbeitet bunte Kunst-Lebkuchenfiguren und betreibt eine Lebkuchen-Manufaktur (wurde 1987 von Andre Heller mit ihren Figuren nach Hamburg für sein Programm „Luna Luna“ eingeladen). Mitarbeiterin am Ägyptologischen Institut der Universität Wien, mehrere Studienaufenthalte in Ägypten. Sie schuf Plakate für das Österreichische Filmmuseum. G. F. war befreundet mit Eva Maria Kallir, der Tochter des 1938 vertriebenen Galeristen und Schiele-Experten Otto Kallir-Nirenstein. Besitzer der „Neuen Galerie“ in der Grünangergasse (spätere „Galerie nächst St. Stephan). G. F. stellte für die neue „Galerie nächst St. Stephan“ Kontakte zu ihren Künstlerfreunden her und half 1954/55 beim Aufbau der Galerie, die bald zum wichtigsten Treffpunkt der österreichischen Avantgarde wurde. Maler wie Arnulf Rainer oder Josef Mikl sind dort ebenso zu finden wie Vertreter der Wiener Phantasten, Architekten wie Hans Hollein und Wilhelm Holzbauer gehören zum Freundeskreis, aber auch Literaten wie Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener oder Filmemacher wie Peter Kubelka und Ferry Radax.

L.: www.kunstnet.at/ulysses/, „Filme, Farben, Fabelwesen“ Die Malerin Gertie Fröhlich. In: Ö1 Magazin 11/2009, Nr. 167, http://oe1.orf.at/highlights/ (Sendung auf Ö1: Menschenbilder. vom 1. Nov. 2009 um 14:05