Frodl-Kraft Eva, geb. Kraft; Kunsthistorikerin
Geb. Wien, 29.9.1916
Gest. Wien, 1.5.2011
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Viktor Kraft (1880-1975), Universitätsprofessor und Philosoph, Mitglied des „Wiener Kreises“.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1952 Heirat mit Walter Frodl (1908-1994), Kunsthistoriker und Denkmalpfleger.
Ausbildungen: 1934-38 Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte im Nebenfach an der Universität Wien, 1939 Dr.phil.; daneben 1936-38 Ausbildung zur Fotografin an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt.
Laufbahn: 1942 Eintritt in das damalige Institut für Denkmalpflege, 1945 Übernahme in das wiedererrichtete Staatsdenkmalamt, heutiges Bundesdenkmalamt, Beteiligung am Aufbau des „Instituts für Österreichische Kunstforschung“, ab 1972 bis zu ihrer Pensionierung 1979 dessen Vorstand, 1973 Habilitation an der Universität Wien, ao. Universitätsprofessorin, 1979 Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; als Gründungsmitglied des „Corpus Vitrearum Medii Aevi“ (1953) Forcierung der Forschung über mittelalterliche Glasmalerei auf internationaler Ebene, 1983-87 Präsidentin; Redakteurin des Wiener Jahrbuchs für Kunstgeschichte, der Österreichischen Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, der Studien zur österreichischen Kunstgeschichte, Studien zu Denkmalschutz und Denkmalpflege sowie des Corpus der mittelalterlichen Wandmalereien Österreichs. In ihrem Buch „Gefährdetes Erbe“ (1997), einem Standardwerk zur Geschichte der Österreichischen Denkmalpflege der jüngeren Vergangenheit, bemühte sie sich um eine objektive Erfassung der Arisierungen, Malversationen etc. in der NS-Zeit.
W. u. a.: „Die nationale holländische Landschaftsmalerei des Barock in der ersten Generation. Diss. Univ. Wien“ (1939), „Die Glasmalerei. Entwicklung, Technik, Eigenart“ (1970)
L.: Bacher 1982, Plakolm-Forsthuber 2002