Freund-Basch Grete, Gretl, eigentl. Gabriele; Sängerin und Schauspielerin
Geb. Wien, 3.7.1885
Gest. Wien, 28.5.1982

LebenspartnerInnen, Kinder: War ab 1909 mit dem Schauspieler und später namhaften Regisseur des deutschen Stummfilms und Produzenten Felix Basch (1885-1944) verheiratet; Sohn: Peter (1921-2004), berühmter Fotograf.
Ausbildungen: Gesangsstudium am Konservatorium in Wien.
Laufbahn: Begann am Johann-Strauss-Theater in Wien. Ging 1907 mit der Familie Victor Leon nach Mannheim, um das Stück „Der fidele Bauer“ zu präsentieren. Der Komponist Franz Lehar lernte G. F. kennen und unterstützte sie in ihrer noch jungen Karriere. Er gab ihr einen Brief nach Berlin mit, der sie für alle Operetten Lehars empfahl. In den nächsten Jahren etablierte sie sich an deutschen Theatern und wurde eine beliebte Darstellerin. 1914 bis 1933 trat sie an mehreren Bühnen in Wien und Berlin auf. 1914-21 am Theater am Nollenplatz, 1923/24 am Nelson-Theater, 1926/27 am Neuen Theater am Zoo, danach gastierende Schauspielerin in Berlin. 1918 agierte sie in ihrem ersten Film „Die lustigen Weiber von Windsor“ (1918), Anfang der 1920er Jahre folgten weitere Filme [wie „Mascotte“ (1920), „Menschen von heute“ (1920), „Hannerl und ihre Liebhaber“ (1921), „Der Fluch des Schweigens“ (1921), „Der Strom“ (22) und „Sodoms Ende“ (1922)]. Übernahm zahlreiche Starrollen in Filmen ihres Mannes, mit dem sie die „Basch-Freund-Film, Berlin“ gründete. Ging 1933 mit ihrem Mann in die USA und wurde gleichzeitig, da „vermutlich nichtarisch“, aus der Reichsschrifttumskammer und Reichstheaterkammer ausgeschlossen. Das Ehepaar konnte nach der Emigration jedoch nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen. Sie kehrten 1936 nach Europa zurück, arbeiteten in London und Paris an Drehbüchern und emigrierten 1940 (bzw. nach Ausbruch des Krieges) erneut in die USA. In New York betrieb sie das Restaurant „Grete’s Viennese“. 1941 übersiedelten sie nach Hollywood. Der erhoffte Neubeginn in Los Angeles gelang jedoch nicht. 1945 gründete sie die karitative Aktion „Help Viennese Children“ zusammen mit Maria Jeritza und anderen, um die in Not geratenen Kinder in Wien mit Hilfspaketen zu unterstützen.

L.: Trapp/Mittenzwei 1999, Ulrich 2004, Thomas Staedeli: Portrait der Schauspielerin Grete Freund in http://www.cyranos.ch/, http://www.filmportal.de, http://www.imdb.com