Frank Marga, Frank, Margarethe; Kinder- und Jugendbuchautorin und Radiomoderatorin
Geb. Wien, 1.9.1922
Herkunft, Verwandtschaften: Wurde von der Mutter Stefanie Güttler oft als Kind ins Burgtheater mitgenommen, dort begann auch die Liebe zum Sprechstück. Der Vater Otto Güttler spielte im Volksopernorchester Klarinette und Piccolo.
LebenspartnerInnen, Kinder: Sie heiratete früh Siegfried Frank, bekam 1941 einen Sohn, Jürgen Frank, der später Vorstandsmitglied der Brau Union war. Sie heiratete mit 29 Jahren ein zweites Mal und ließ sich zwei Jahre später scheiden. Hat zwei Töchter mit aufgezogen.
Ausbildungen: Besuchte die zweijährige Handelsschule. Sie wollte eigentlich Ärztin werden, ein Berufswunsch, der bedingt durch den Krieg und die frühe Heirat nicht in Erfüllung ging.
Laufbahn: Bis Kriegsende war sie als Schreibhelferin zum Wehrdienst verpflichtet − zuletzt im Ennstal, von wo sie sich über die Demarkationslinie nach Wien zu Kind und Eltern durchschlug. Um ihre Familie und ihre Eltern zu erhalten, musste sie 1945 sofort ins Berufsleben einsteigen. Kurzfristig war sie in der Ärztekammer in Wien beschäftigt. Ab Oktober 1945 war sie als Angestellte der RAVAG als Stenotypistin in der wissenschaftlichen Abteilung des ORF tätig, später im Büro des Programmdirektors Alfons Übelhör. 1947 begann sie mit der schriftstellerischen Tätigkeit und schrieb zahlreiche Kinder-, Mädchen- und Märchenbücher. Zum Schreiben von Kinderbüchern, neben der Dienstzeit, in der Nacht, kam sie, weil sie fand, dass es zu dieser Zeit wenig Kinderbücher am Markt gab. Sie wurde mit der Evi-Reihe zu einer Bestsellerautorin auf diesem Gebiet. In der RAVAG wurde sie nach einem Intermezzo im Schulfunk 1955 zur Leiterin des Kinderfunks bestellt. Als Nachfolger des „Sandmännchens“ konzipierte sie zusammen mit Inge Maria Grimm eine neue Figur für eine Gute-Nacht-Sendung „Das Traummännlein kommt“, und schrieb damit Rundfunkgeschichte. Sendestart war der 11. September 1955. „Das Traumännlein“ wurde nach der Sonntagmorgensendung von Heinz Conrads zur meist gehörten Serie des Rundfunks. Später folgten auch Kinderhörspiele und unter anderem die Sendung „Seid mucksmäuschen still“, auch Kindergartensendungen entstanden zu dieser Zeit. Seit 1982 ist sie in Pension, betätigte sich im sozialen Bereich, half zum Bespiel unentgeltlich in einer Röntgenordination als Assistentin aus. Außerdem ging sie in die Kinderspitäler und führte Kasperltheater vor (auch 10 Jahre im Funkhaus) und hielt Lesungen.
Ausz., Mitglsch.: Mitglied der IG Autoren und des österreichischen Schriftstellerverbandes, 1981 Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1981 Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
W.: „Ein Märchenbuch für kleine Leut’„ (1946), „Wie der liebe Gott Österreich erschaffen hat“ (1946), „Evis Reise in den Sommer“ (1948), „Die Maxi. Eine Schulmädelgeschichte“ (1950), „Das Traummännlein kommt“ (1960), „Das Traummänlein ist da!“ (1961), „Aus Traummännleins großem Sack“ (1965), „Neue Geschichten vom Traummännlein“ (1980)
L.: Binder 1968, Binder 1982, Giebisch/Guggitz 1964, Hladej 1968, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Pichler 1955, Ruiss 1997, Ruiss 2001, http://www.oe-journal.at/Aktuelles/