Fischer Emma von, Gabriele Marie Freiin von; Komponistin und Musikpädagogin
Geb. Wien, 2.5.1876
Gest. Wien, 12.2.1964
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Friedrich Frh. von Fischer (1826-1907), Feldmarschallleutnant und Vorstand der k. u. k. Kriegsschule in Wien 6; Mutter: Marie (1846-1930).
Ausbildungen: Klavierunterricht im frühesten Kindesalter durch Emma Klement, später Privatschülerin bei Julius Epstein, der am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde unterrichtete. Ebenso bei Paul Weingarten, Cyrill Wolf und Robert Fuchs. 1907 Staatsprüfung in Klavier und Musiktheorie.
Laufbahn: Ihr Debut als Pianistin bestritt sie als 19-jährige im Wiener Musikverein gemeinsam mit dem philharmonischen Orchester (J. N. Fuchs). Engagement für Frauen – Konzertauftritte mit Kompositionen ausschließlich von Frauen, Konzerteinladungen Wiener Frauenvereine: „Verein für erweiterte Frauenbildung“, „Neuer Frauen-Klub“, „Bund österreichischer Frauenvereine“. Erste in Druck gehende eigene Komposition 1905, Uraufführung 1907 in London, Auftritt in Wien 1908 mit Variationen über eigenes Thema beeindruckte die Kritiker. Weitere Auftritte wurden durch den Ersten Weltkrieg vereitelt. In den Folgejahren blieb die öffentliche Wahrnehmung ihrer Werke auf einen kleinen Kreis beschränkt, Sendungen über „Radio Wien“. Zunächst verlief ihre musikalische Laufbahn mehrgleisig: Konzertauftritte, kompositorische Betätigung und Lehrtätigkeit, wobei die Lehrtätigkeit immer gewichtiger wurde, da sie auf diese Einnahmen angewiesen war. Die Komposition „Trutzepink“, eine in den 1940er Jahren vollendete Märchenoper, war ein singuläres Spätwerk, welches jedoch weder gedruckt noch aufgeführt wurde. Daneben Betätigung als Essayistin und Kritikerin, sowie Vereinstätigkeit.
Ausz.: 1952 Titel „Professor“ in Anerkennung ihres Wirkens als Komponistin und Musikpädagogin; ab 1917 1. Schriftführerin des „Österreichischen Musikpädagogenvereins“, 1956 Leitung des „Clubs Wiener Musikerinnen“ (1939 Auflösung aus politischen Gründen mitinitiiert, Reaktivierung 1947).
Qu.: Teilnachlass: Gesellschaft der Musikfreunde Wien.
L.: Gruber 1990, Marx/Haas 2001