Feinig Christine; Kellnerin und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. Aich, Bez. Villach, Kärnten, 24.12.1902
Gest. ?
Ch. F. wurde am 24. Dezember 1902 als Tochter der Maria Feinig, Hausfrau in Augsdorf (Kärnten) und des Schlossers Ludwig Oitzinger in Aich geboren. Sie wurde kurz nach ihrer unehelichen Geburt an eine Pflegestelle gegeben. Von 1909 bis 1916 besuchte sie in Velden am Wörthersee die Volksschule, dann war sie Lehrling für Näharbeiten im Kloster St. Jakob im Rosental (Kärnten). 1917 wurde sie von ihrer Mutter nach Keutschach (Kärnten) an eine Stelle als Hausgehilfin vermittelt. 1919 war sie in Velden als Besteckputzerin beschäftigt. Später erlernte sie den Beruf einer Kellnerin. Ab 1927 war sie in Lienz, Salzburg, Kufstein und zuletzt in Innsbruck als Kellnerin beschäftigt.
Sie beschreibt sich selbst als unpolitisch: „Von Politik wollte ich nie etwas wissen und bin auch noch heute dieser Ansicht“, sagt sie beim Verhör der Gestapo Innsbruck aus. Sie wird nach einer Denunziation ihrer Arbeitskolleginnen fristlos entlassen. Nach ihren eigenen Angaben habe sie die Befürchtung vor einem Kriegsausbruch geäußert und außerdem bezweifelt, dass der „Führer“ im Gefängnis gewesen wäre.
Sie wird am 13. September 1939 von der Gestapo in Innsbruck vernommen und wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen. Am 16. Oktober 1939 wird sie wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz angeklagt und am 2. November 1939 zu drei Monaten und 15 Tagen Gefängnishaft verurteilt.
Qu.: DÖW 11413
L.: Dokumentationsarchiv 1984b
Karin Nusko