Fein Maria, verh. Becker; Schauspielerin, Regisseurin und Übersetzerin
Geb. Wien, 7.4.1894
Gest. Zürich, Schweiz, 15.9.1965
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Otto Fein, Journalist und Feuilletonredakteur der „Neuen Freien Presse“; Mutter: Maria Sussermann.
LebenspartnerInnen, Kinder: In zweiter Ehe mit dem Schauspieler Theodor Becker (1880-1952) verheiratet, 1936 geschieden; 2 Töchter: Thea; Maria (*1920), Schauspielerin.
Ausbildungen: Studierte 1909 bis 1911 in Wien an der Akademie für Musik und darstellende Kunst.
Laufbahn: Wurde nach Mannheim und Dresden engagiert. 1914/15 am Deutschen Theater Berlin im Ensemble von Max Reinhardt. Neben der Bühne ist sie auch vom jungen Medium Film fasziniert. Bei ihren ersten Dreharbeiten ist sie Mitte Zwanzig und kann 1917/18 ihre größten Erfolge verbuchen. M. F.s (Stumm)-Filmkarriere dauert allerdings nur wenige Jahre und endet mit dem Aufkommen des Tonfilms. Das Theater bildete weiterhin ihre Hauptaktivität. Als jedoch die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde ihr wegen ihrer jüdischen Abstammung ein Spielverbot erteilt. In dieser Zeit eröffnete sie mit einer Freundin das Restaurant „Der grüne Zweig“ und blieb 1933 bis 1936 mit Spezialerlaubnis in Berlin. 1936 ging sie nach Wien und konnte dort am Volkstheater und am Theater in der Josefstadt ihre Theaterkarriere wieder aufnehmen. 1938 emigrierte sie in die Niederlande, wo sie mit dem Regisseur Ludwig Berger arbeitete. Bei Kriegsausbruch befand sich M. F. gerade in Frankreich an der Côte d’Azur. Dank der Intervention ihrer Tochter Maria Becker, die bereits in der Schweiz als Schauspielerin tätig war, konnte sie ebenfalls in die Schweiz einreisen. 1942 war sie in der Schweiz für den Hörfunk tätig. Ab 1942 Ensemblemitglied und Regisseurin am Zürcher Schauspielhaus, unternahm mit ihrem eigenen Ensemble zahlreiche Tourneen, absolvierte Gastspiele in Berlin, Großbritannien und den USA. Sie kehrte 1961 endgültig in die Schweiz zurück und trat u. a. am Stadttheater Basel auf. Übersetzte u. a. die Komödie „Theater“ von Maugham sowie „Höllenmaschine“ von Cocteau.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: ÖNB 2002, Trapp/Mittenzwei 1999, http://www.cyranos.ch/, http://www.exil-archiv.de/