Feichtinger Maria Katharina, geb. Unverdorbin; Buchdruckerin und Verlegerin
Geb. 1725
Gest. 1.7.1793

M. K. F. heiratete am 19.1.1761 den 68-jährigen Linzer Buchdrucker Johann Michael Feichtinger (1693-1768), dessen zweite Frau sie war. Sie hatten zwei Söhne. Nach dem Tod ihres Mannes fielen M. K. seine Häuser und sein Geschäft zu, das sie als Witwenfortbetrieb sehr erfolgreich weiterführte. Sie setzte den Druck von Kalendern fort; mit dem „Linzerischen Sackkalenderl“, das 1776 erstmals erschien, machte sie ein gutes Geschäft. Auch die Drucklegung der deutschen Normalschulbücher war ein wichtiger Arbeitsbereich. Weiters besaß sie ein Privileg für den Verlag von Gesetzen, Verordnungen und Patenten. Typographisch bedeutsam ist ihr Druck „Die Jubelfeyer des tausendjährigen Kremsmünsters“ (1778). Ab 1781 druckte sie den „Instanzenkalender“ (später als „k. k. Schematismus“). Als 1787 das landständische Theater gegründet wurde, stellte ihre Firma alle Linzer Theaterdrucke her (bemerkenswert die für Festaufführungen auf weiße Seide gedruckten Theaterzettel). Schließlich zog sie sich aus dem Geschäft zurück, das ihr Sohn Josef Feichtinger (1765-1815) als gut gehenden angesehenen Betrieb 1793 übernehmen konnte. Bald darauf starb sie an „Lungensucht“.

L.: Durstmüller 1982, Junker 1924

Edith Stumpf-Fischer