Endres Stephanie; Sportwissenschaftlerin
Geb. Wien, 26.12.1891
Gest. Wien, 3.3.1974

Ausbildungen: Lehramt Deutsch, Musik, Geschichte, Geografie; 1915 Promotion in Geografie, Absolvierung des Turnlehrerbildungskurses.
Laufbahn: In der Ersten Republik Ausbildnerin im Rahmen des Turnlehrerkurses, zahlreiche Vorträge und Kurse im Rahmen der Arbeiter(sport)bewegung, vor 1934 Mitarbeiterin im ASKÖ-Frauenausschuss (Arbeitersport und Körperkultur Österreichs), 1932 Verfassung des Maifestsspiels der ASKÖ, das zweimal im Wiener Stadion stattfand; Mitschöpferin des Frauensportprogramms der ASKÖ, seit den 1920er Jahren Turnlehrerin an Wiener AHS, 1934 aus politischen Gründen vorübergehende Entlassung aus dem Schuldienst, danach Gründung einer eigenen Turn- und Sportschule; bis 1951 Lehrbeauftragte an der Bundesanstalt für Leibeserziehung, Vorlesung „Fachsprache“.
S. E. erkannte wie Margarethe Streicher die Defizite des damaligen Faches Turnen und war ebenso eine Vertreterin des „Natürlichen Turnens“. Im Rahmen der österreichischen Schulturnreform leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung des Mädchen- und Frauenturnens. Das 1930 mit Erich Schenk verfasste Werk über „Freudvolle Bewegungsstunden“ wurde über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Sie trat für spezielle Sportarten für Mann und Frau ein und sah den Sport als Emanzipationsmöglichkeit für die Frau.

W.: „Zur historischen Geographie der dalmatischen Inseln. Diss. Univ. Wien“ (1915), „Der Rhythmus der kindlichen Bewegung in Spiel, Tanz und Darstellung“ (1927), „Körperliche Erziehungsarbeit des Proletariats – das Kleinkind. In: Österreichische Arbeiter-Turn und Sportzeitung, 6, 11“ (1929), „Gem. mit Schenk, Erich: Freudvolle Bewegungsstunden“ (1930), „Rhythmus und Proletariat. In: Österreichische Arbeiter-Turn und Sportzeitung 7, 5“ ( (1930), „Neue Aufgaben der Turn- und Sportverbände für die Entwicklung der Leibesübungen in Österreich. In: Leibesübungen-Leibeserziehung 1, 3 (1946), „Zur Neugestaltung des Frauenturnens. In: Der Übungsleiter, 3, 1 (1948), „Die weibliche Jugend bei Olympischen Spielen. In: Deschka, Karl (Hg.): Olympia ruft die Jugend der Welt“ (1963), „Die Frau im Sport. In: ASKÖ-Sport, 20, 4 (1965), „Die Intersex-Sportlerinnen. In: ASKÖ-Sport, 23, 2 (1968)
L.: Blaschitz 1928, Diketmüller 2002, Strohmeyer 1971, Zerzawy 1991