Emmer Sophie, Großmann; Klavierpädagogin, Musikerin und Widerstandskämpferin
Geb. 26.5.1897
Gest. 25.5.1973

LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Alois Emmer, Orgelbauer; Sohn: Alois, eine Tochter.
Laufbahn: S. E. gehörte während des 2. Weltkrieges einer Gruppe von Musikern an, die in verschiedenen Lokalen in Gmunden bei Festlichkeiten aufspielte. Die Mitglieder der Gruppe waren dem Nationalsozialismus gegenüber oppositionell eingestellt und äußerten sich bei ihren Konzerten vorsichtig gegen das Regime. Außerdem tauschten sie untereinander Informationen politischer Art aus. S. E. hatte im Jahr 1939 zusammen mit ihrem Mann und anderen Personen der jüdischen Familie Bernhard und Isabella Gutmann bei Ihrer Flucht ins Exil geholfen und stand bis 1941/42 mit ihr in Briefkontakt. Am 28.2.1945 wurde S. E. verhaftet, wobei sie nie den Grund erfuhr. Sie muss ihren 10-jährigen Sohn Alois zurücklassen, der einige Zeit von ihrer Schwester unterstützt wird, dann aber für sich selbst sorgen muss. Trotz Misshandlungen gibt sie bei den Verhören keine Namen von Oppositionellen preis. S. E. wurde in das Gefangenenhaus in der Kaplanhofstraße in Linz überstellt und überlebt den Bombenangriff. Danach wird sie in das Arbeitserziehungslager Schörgenhof verlegt. Am 3.5.1945 wird sie von amerikanischen Truppen befreit und kehrt in ihren Heimatort Gmunden zurück. S. E. war befreundet mit Heinrich Stadler und Geiger, der im KZ Mauthausen wenige Tage vor Kriegsende erschossen worden war und dessen Frau Maria, sowie Gisela Mayers, Gattin des in Mauthausen ermordeten Gustav Mayer. Alle zusammen wurden mit S. E. verhaftet.

L.: Betrifft Widerstand 2004