Eidenbenz Elisabeth; Lehrerin, Flüchtlingsbetreuerin und Heimleiterin
Geb. Wila, Kanton Zürich, Schweiz, 1913

Ausbildungen: Schulen in Wila und Stäfa, Lehrerinnenseminar in Zürich.
Laufbahn: Nach Anstellungen als Lehrerin in der Schweiz und Dänemark arbeitete sie in den Jahren 1938/1939 für die spanische Kinderhilfe „Ayuda suiza para los ninos de Espana“. Eröffnete im November 1939 in Elne nahe Perpignan mit Hilfe der „Arbeitsgemeinschaft für kriegsgeschädigte Kinder“ (SAK), die später unter die Ägide des Schweizer Roten Kreuzes (SRK) gestellt wurde, ein Heim für schwangere Flüchtlingsfrauen. Neben Spanierinnen betreute sie auch Frauen aus ganz Europa, die vor den Nazis geflohen waren und Insassinnen französischer Internierungslager. Unter ihrer Obhut kamen bis 1944 etwa 600 Kinder zur Welt. Auch Säuglinge, Kleinkinder und Kinder in den Internierungslagern wurden in dem Heim betreut. E. E. konnte zahlreiche Kinder unter Umgehung der Richtlinien des Schweizer Roten Kreuzes dem Zugriff der Nazis entziehen. 1946 übersiedelte sie nach Österreich und gründete unter der Patronanz des Hilfswerks der evangelischen Kirchen der Schweiz (HEKS) das „Schweizer Haus“ in Wien für Säuglinge und Kleinkinder, das sie bis zu ihrer Pensionierung 1975 leitete. 2002 wurde sie von Yad Vashem als „Gerechte der Völker“ geehrt und sie ist Trägerin mehrerer hoher Auszeichnungen.
Ausz.: Ehrenbürgerin der Stadt Elne, Südfrankreich, „Gerechte der Völker“, Solidaritätsorden, Spanien (2006), Chevalier dans l’Ordre National de la Légion d’honneur (2007).

Qu.: Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich.
L.: Castanier i Palau 2008, http://www.gerechte-der-pflege.net/, http://www.ambafrance-at.org/, http://www.jugendrotkreuz.ch/, http://www.afz.ethz.ch/