Ehn Anna; von Yad Vashem als „Gerechte“ ausgezeichnet
Geb. 1931

Laufbahn: A. E. wurde eines Tages auf dem Weg in die Kirche von einem 13-jährigen jüdischen Mädchen, Ilona Friedman (Ilona Katz), angesprochen. A. E. erbarmte sich des hungrigen Kindes und bot sofort Semmeln an. Sie versprach Ilona, sie täglich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Während des Zweiten Weltkrieges gab es in Wien, wie auch in vielen anderen Regionen zu wenige Arbeitskräfte. Die meisten Männer waren zur Armee einberufen worden und der Mangel an Arbeitskräften wurde mit Zwangsarbeitern ausgeglichen. Viele dieser Zwangsarbeiter waren ungarische Juden. Die Versorgung der Zwangsarbeiter war schlecht und so litten sie unter Hunger und mussten um Essen betteln. Ilona Friedman wurde 1944 mit ihrer Familie mit einem Judentransport aus Ungarn in ein Lager nach Wien überführt. Als die Bombenangriffe der Alliierten auf Wien immer häufiger wurden, setzte man nach solchen Angriffen Kinder aus dem Lager zu Aufräumungsarbeiten in den Straßen und auf Friedhöfen ein. Auch ihre Versorgung war nicht gewährleistet und so waren sie gezwungen Passanten um Essen und Geld anzubetteln. Als die ältere Schwester Ilonas bei einem Luftangriff schwer verwundet wurde und in ein SS-Spital kam, bat sie A. E., ihre Schwester vor der Verschickung in ein Todeslager zu retten. A. E. begab sich ins Spital und ersuchte die Ärzte, ihr das Mädchen zur Pflege zu übergeben. Als ihr dies bewilligt wurde, überführte sie das kranke Mädchen in ihre Wohnung und pflegte sie drei Monate lang, bis sie wieder gesund wurde. Damit rettete sie ihr Leben.
Ausz.: A. E. wurde vom Institut Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.

L.: Gutman/Fraenkel/Borut 2005, Weinzierl 1985, http://www.lettertothestars.at/, Wikipedia