Eckstein-Diener Berta

geb. Bertha Helene Diener, Ps. Ahasvera, Sir Galahad, Helen Diner, Mulford Prentice, Bertha; Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Wien, 18.3.1874
Gest. Genf, Schweiz, 20.2.1948

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Carl Diener, Fabrikant. Zwei Brüder.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1898 Heirat mit Friedrich Eckstein, Fabrikant und Privatgelehrter; Sohn: Percy (*1899).1909 Scheidung. Sohn: Roger (*1910) mit dem Arzt Theodor Beer.
Ausbildungen: Privatunterricht und Höhere-Töchter-Ausbildung.
Laufbahn: 1904 erste große Reise, u. a. nach Ägypten, Griechenland und England. B. E.-D. schrieb zunächst unter dem Pseudonym Ahasvera („Die ewig Reisende“). Ihre bekanntesten Werke veröffentlichte sie jedoch als Sir Galahad. Neben ihren kultur- und literaturhistorischen Buchveröffentlichungen schrieb sie eine Reihe von Aufsätzen für Zeitungen und Zeitschriften und übersetzte drei Werke des amerikanischen Journalisten und esoterischen Schriftstellers Prentice Mulford. Von 1925 bis 1931 arbeitete sie an „Mütter und Amazonen“, einer auf Frauen fokussierten Kulturgeschichte, in der sie sich vor allem mit den Forschungen des Mutterrechtstheoretikers Johann Jacob Bachofens auseinandersetzte. B. E.- D.s Studie gilt als Klassiker der Matriarchatsforschung und wurde sowohl von der Frauenbewegung der 1930er Jahre wie auch von der Neuen Frauenbewegung zentral rezipiert. In der Zeit des Nationalsozialismus ließ sich B. E.-D. in der Schweiz nieder. Sie starb am 20. Februar 1948 – fünf Wochen nach einer Operation – in Genf. Ihre letzte Arbeit an einer Kulturgeschichte Englands blieb unvollendet.
Ausz.: Im Oktober 2008 wurde eine Straße in 1030 Wien, im Gebiet Aspanggründe/Euro-Gate nach ihr benannt.

Werke

„Im Palast des Minos“ (1913), „Die Kegelschnitte Gottes“ (1921), „Idiotenführer durch die russische Literatur“ (1925), „Mütter und Amazonen. Ein Umriß weiblicher Reiche“ (1932), „Byzanz. Von Kaisern, Engeln und Eunuchen“ (1936), „Bohemund. Kreuzfahrer-Roman“ (1938), „Seide. Eine kleine Kulturgeschichte“ (1940), „Der glückliche Hügel“ (1943)

Literatur / Quellen

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Buchegger 2002, Friedrichs 1981, Giebisch/Gugitz 1964, Hall/Renner 1992, Keckeis/Olschak 1953/54, Kosch 1949 ff., Mulot-Déri 1987, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Uhde-Bernays 1949, Wikipedia, www.aeiou.at, www.onb.ac.at/ariadne/

BiografieautorIn: