Dreschke Edith; Kindergärtnerin und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. Innsbruck, Tirol, 7.8.1911
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Gertrude Dreschke geb. Baum, Hausfrau; Vater: Georg Dreschke, Küchenchef im Hotel Edelweiß im Tiroler Obergurgel; zwei Brüder.
wo sie gemeinsam mit ihren beiden Brüdern aufwächst. Sie besucht die Volksschule, danach vier Klassen Bürgerschule sowie eine einjährige Haushaltungsschule. Nach ihrer zweijährigen Ausbildung als Kindergärtnerin mit Pädagogikum war sie als Privatkindergärtnerin tätig. Zwei Jahre arbeitete sie in Innsbruck und neun Jahre in Italien (hauptsächlich in Rom). Im August 1943 kehrt sie zu ihrer Mutter nach Innsbruck zurück und ist dort beim Arbeitsamt als Kanzleiangestellte tätig.
Sie wird am 18. Mai 1944 nach einer Denunziation von der Gestapo Innsbruck vernommen. E. D. gibt an, einer Arbeitskollegin (Meta Tippelt) gegenüber die Zeitungsfotos, auf denen Adolf Hitler zu sehen ist, mit dem Ausdruck „er sieht auf den Photos aus wie ein Verbrecher“ kritisiert zu haben. E. D. bestreitet allerdings, dass ihre Bemerkung den „Führer“ beleidigen sollte.
Am 18. Oktober 1944 wird sie vom Sondergericht beim Landesgericht Innsbruck „wegen Vergehens nach dem Heimtückegesetz“ zu neun Monaten Gefängnishaft verurteilt. Sie muss außerdem die Kosten des Verfahrens tragen.
Qu.: DÖW 11579.
L.: Dokumentationsarchiv 1984b