Charney, Hanna

geb. Kurz
* 8.1.1931, Wien, † 30.3.2002
Romanistin und Literaturwissenschafterin

H. Ch. wurde als Tochter von Leopold Kurz (1889-1943 deportiert und getötet) und Frieda Wolf geboren. Ihre Schwester Reneé Wiener, M.A., emigrierte ebenfalls in die USA und wurde Sozialarbeiterin.
1938 emigrierte H. Ch. nach Italien, 1939 weiter nach Belgien und 1940 nach Frankreich, wo sie sich mit falschen Papieren versteckt halten konnte. 1948 emigrierte sie schließlich in die USA wo sie bereits im folgenden Jahr ihre Ausbildung am Hunter College in New York aufnahm. 1951 schließt sie mit dem B.A. ab und besucht 1951/52 das Smith College in Northampton, 1952 graduiert sie mit dem M.A. am Smith College und 1956 mit dem Ph.D. an der Columbia University.
Während des Sommers 1951/52 war H. Ch. außerdem als Lehrerin an einer Mädchenschule in Northampton tätig. Ab 1952 wird sie Fakultätsmitglied an der Abteilung für romanische Sprachen am Hunter College, 1960 Asst. Prof., 1963 Assoc. Prof., 1969 Prof. für Französische und Vergleichende Literaturwissenschaften. Sie verfasste Arbeiten zu den Werken von Paul Valéry, Thomas Mann, Robert Musil, Michel Butor, Simon de Beauvoir sowie Gustave Flaubert und schrieb mehrere Essays.
Sie heiratete 1954 Maurice Charney (*1929), Universitätsprofessor an der Rutgers Univ., New Brunswick, und bekam zwei Söhne, Leopold (1964) und Paul (1970).

Literatur / Quellen

Blumesberger, S. / Doppelhofer, M. / Mauthe, G. (Bearb.) / Österr. Nationalbibliothek (Hg.): Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. 18. bis 20. Jahrhundert. Saur, München, 2002.
Institut für Zeitgeschichte München u.v.a. (Hg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Vol. 2, Part 1, München, New York, London, Paris, Saur, 1983.
www.nytimes.com/2002/04/04/classified/paid-notice-deaths-charney-hanna-kurz.html
www.romanistinnen.de/frauen/charney.html

Werke

Gem. mit Charney, M.: Doctor Faustus and mon Faust: an excursus in dualis. In: Symposion, Vol. 1, 1962.
Le Scepticisme de Valéry. Didier, Paris, 1969.
Gem. mit Charney, M.: The language of madwomen in Shakespeare and his fellow dramatists, In: Signs 3, 2, 1977- 78.
The detective novel of manners: hedonism, morality, and the life of reason. Rutherford, Fairleigh Dickinson Univ. Press, 1981.
„Weisst du noch, dass ich sang?“ Conversation in Celan’s Poetry. In: Connotations, 11, 1, 2001/2002.
Gem. mit Parisier Plottel, J. (Hg.): Intertextuality: new perspectives in criticism, New York Literary Forum, New York, 1978.
Gem. mit Taupin, R. (Hg.): Essais indifférents: pour une esthétique, Lang, New York, 1989.

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