Buschmann Adolfine; Botanikerin
Geb. Graz, Stmk., 24.5.1908
Gest. Graz, Stmk., 27.2.1989
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Rosa Buschmann; Vater: Adolf, Sicherheitswacherevierinspektor.
Ausbildungen: 1916-22 Volks- und Bürgerschule (Elisabethschule) in Graz, 1922-27 Lehrerinnenbildungsanstalt in Graz, 1927 Reifezeugnis; 1929 die für ein Hochschulstudium nötige Ergänzungsmatura am Ersten Bundesrealgymnasium in Graz (Lichtenfelsgasse); WS 1929/30-SS 1933 Studium der Botanik und Zoologie an der Universität Graz. 1935 Promotion zum Dr.phil., 1936 Lehramtsprüfung (Lehramt für Mittelschulen) für die Fächer Naturgeschichte und Geographie.
Laufbahn: Schuljahr 1936/37 Probejahr am Franz-Ferdinand Oberlyzeum in Graz; die gesamte berufliche Laufbahn am Institut für Botanik der Karl-Franzens-Universität Graz tätig, 1936-1938 Demonstratorin, 1938-1940 wissenschaftliche Hilfskraft, 1940-1942 als „Verwalter der Dienstgeschäfte eines wissenschaftlichen Assistenten“, 1942 bis zur Pensionierung 1969 als Hochschulassistentin bzw. Oberassistentin am Botanischen Garten des Instituts für Botanik angestellt. Ab dem WS 1952/53 Abhaltung einer jeweils einstündigen LV, teils Vorlesung, teils mit Übungen und/oder Exkursionen bzw. Demonstrationen; die letzten LV waren mehrstündig; 1969 Verleihung des Titels eines außerordentlichen Universitätsprofessors.
War seit 1938 im Rahmen der von Klebahn über Widder in Graz angeregten Forschungen über Cronartium gentianeum erfolgreich tätig (Verbreitung des Pilzes, Infektionsversuche); weiters Beschäftigung mit Gramineen, vor allem mit den Gattungen Deschampsia und Poa; danach Hauptarbeitsgebiet Großpilze, hervorragende Kennerin auf diesem Gebiet durch Selbststudium und Fortbildung auf internationalen mykologischen Kongressen und Exkursionen; durch Pilzexkursionen, u. a. für den Naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark) und beratende Tätigkeit (z. B. für das Städtische Marktamt in Graz) in weiten Kreisen bekannt, weckte in vielen die Begeisterung für Großpilze; Hauptaufgaben an der Universität: Vorbereitung von Hauptvorlesungen, Zeichnen von Wandtafeln, Mitwirkung an Praktika und Großexkursionen sowie Betreuung des Botanischen Gartens, Führen der Gartenkarteien, Herausgabe der Samentauschkataloge; ab 1965, unter Prof. F. Ehrendorfer, Hauptaufgabe Vorbereitung der Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas; Mitwirkung an der Erstellung der Verbreitungskarten für den Steiermark-Atlas; Leitung der ersten, von F. Ehrendorfer angeregten Experimente über die Ausbreitung von Anemochoren im Windkanal; Teppner und Ster (1996:278) haben ihr zu Ehren eine Orchideen-Art Nigritella buschmaniae genannt.
Qu.: Von ihr gesammeltes Herbarmaterial liegt im Herbar des Instituts (GZU).
W.: „Beiträge zur Kenntnis einiger Arten aus der Verwandtschaft des Cerastium tomentosum Linné. Diss. Univ. Wien“ (1935), „Über einige ausdauernde Cerastium-Arten aus der Verwandtschaft des C. tomentosum LINNÉ. Repert. Spec. nov. Reg. veg. 43“ (1938), „[Lateinische Diagnosen], „Zur Klärung des Formenkreises um Poa badensis Haenke. Österr. bot. Z. 91(2-3)“ (1942), „Vorsicht beim Genuß von Frühlingspilzen. Garten-Zeitschr., illustr. Flora (Wien) 71“ (1948), „Zur Kenntnis von Fritillaria meleagris Linné. Phyton (Horn, Austria) 3(3-4)“ (1951), „Die Verbreitung von Deschampsia setacea. Godianjak biol. Inst. Sarajevu 5, 1-2“ (1953), „In welcher Jahreszeit bildet Entoloma lividum Fruchtkörper?. Mitt. naturwiss. Ver. Steierm. 85“ (1955), „Bericht über Sarcosphaera dargelasii. Mitt. naturwiss. Ver. Steierm. 88“ (1958), „Ein abnormer Fruchtkörper von Pholiota squarrosa. Mitt. naturwiss. Ver. Steierm. 90“ (1960), „Ein Fund von Volvariella surrecta in Kärnten. Carinthia II, Mitt. naturwiss. Ver. Kärnten 74“ (1964), „ Gem. m. Mecenovic, K.: Der üppige Träuschling, Stropharia hornemannii – neu für Steiermark und Kärnten. Mitt. Abt. Zool. Bot. Landesmus. Joanneum, Graz 23“ (1965)
L.: Speta 2002