Bornstein Berta, Pfaller; Pädagogin und Psychoanalytikerin
Geb. Krakau, Galizien (Polen), 12.9.1896
Gest. Island of Vinalhaven, Maine, USA, 5.9.1971
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Getzel Bornstein; Mutter: Gisela Haber.
Ausbildungen: Ausbildung zur Fürsorgerin und Lehrerin für schwererziehbare Kinder in Berlin, psychoanalytische Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut, in Wien Abschluss ihrer psychoanalytischen Ausbildung, Spezialisierung in Kinderpsychoanalyse.
Laufbahn: Lebte ab 1929 in Wien und arbeitete mit Anna Freud zusammen 1933-38 Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, 1936 im Lehrausschuss, gehörte zum Kreis um Otto Fenichel. Sie emigrierte 1938 nach New York und wurde Kinderpsychoanalytikerin. Gastlektorin der Psychoanalytic Society in New York 1952-55 Vorsitzende der kinderpsychoanalytischen Abteilung des New York Psychoanalytic Institute, Lehrtätigkeit an der Philadelphia Association for Psychoanalysis, lehrte 1942 bis 1960 am New York Psychoanalyic Institute, war ab 1951 am Lehrinstitut der Philadelphia Association für Psychoanalyse, 1952 bis 1955 Vorsitzende der Kinderpsychoanalytischen Abteilung des New York Psychoanalyic Institute.
Ausz., Mitglsch.: 1930-1933 außerordentliches Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft, Special Member; Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut bei Hans Lampl, in Wien psychoanalytische Ausbildung bei Edward Bibring, Zusammenarbeit mit Anna Freud.
B. B. zählte zu den Mitbegründern der Kinderanalyse und zu den einflussreichsten Kinderpsychoanalytkerinnen, ihre Arbeiten sind Klassiker auf dem Gebiet der Kinderanalyse, ihre Falldarstellungen wurden mit denen Sigmund Freuds verglichen. Entwicklung der Widerstandsanalyse, gehörte zu den wenigen AnalytikerInnen, die mit sehr kleinen Kindern arbeiteten.
W.: „Beziehungen zwischen Sexual- und Intellektentwicklung. Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik (ZPP) 4“ (1930), „Zur Psychogenese der Pseudodebilität. Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse (IZP), 16“ (1930), „Phobie eines 2 1/2 jährigen Kindes. IZP 18 (1931), „Enuresis und Kleptomanie als passageres Symptom. ZPP 8“ (1934), „Ein Beispiel für die Leugnung durch die Phantasie. ZPP 10“ (1936), „Clinical Notes on Child Analysis. The Psychoanalytic Study of the Child 1“ (1945), „Hysterical Twilight States in an Eight–Year–Old Child, The Psychoanalytic Study of the Child 2“ (1946), „Emotional Barriers in the Understanding and Treatment of Young Children. American Journal of Orthopsychiatry 18“ ( 1948), „ The Analysis of a Phobic Child. Some Problems of Theory and Technique in Child Analysis. The Psychoanalytic Study of the Child 3“ (1949), „On Latency. The Psychoanalytic Study of the Child 6“ (1951), „On Problems of Identification, Journal of the American Psychoanalytic Association 1“ (1953)
L.: ÖNB 2002, Handlbauer 2000, Kerbl 1992, Ludwig-Körner 1998, Mühlleitner 1992, Mühlleitner/Bornstein 2002