Blaas Helene, geb. Höpperger; Prinzipalin
Geb. Thaur, Tirol, 30.1.1921
Gest. 27.9.1999
Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer SängerInnenfamilie.
LebenspartnerInnen, Kinder: heiratete Kurt Blaas, Leiter der Wandertruppe „Bunte Tiroler Bühne“; Kinder: Peter, Künstler; Kurt, übernahm Leitung der Volksbühne nach dem Tod seiner Mutter.
Laufbahn: H. B. wuchs im elterlichen Wohnhaus unterhalb des Thaurischen Romedi-Kirchls als Sprössling einer bekannten SängerInnenfamilie auf. Sie unternahm mit ihrer Familie Auftrittsreisen und wurde auf diese Weise schon früh mit dem Leben auf der Bühne vertraut. H. B. gründete 1966 gemeinsam mit ihrem Mann die „Tiroler Volksbühne Blaas“ in der Innsbrucker Maria-Theresienstraße. Sie wurde damit zur Mitbegründerin und zeitweisen Direktorin von Österreichs erstem und einzigem ständig spielenden professionellen Volkstheater, das Klassiker des Volksstücks, Lustspiele, Schwänke und moderne Stücke aufführte.
Sie gab vielen jungen, unbekannten Talenten eine Bühne im wörtlichen Sinn und damit die Möglichkeit, sich zu etablieren. Unter anderem gilt sie als Entdeckerin von Felix Mitterer. H. B. schlug ihm vor, aus seinem Hörspieltext sein erstes Theaterstück zu entwickeln und zur Aufführung zu bringen. Die Uraufführung von Mitterers Erstlingswerk „Kein Platz für Idioten“ am 15.9.1977 zählt zu einer der Sternstunden der Volksbühne. Bis Ende der siebziger Jahre hatte die Bühne ihre Hochblüte, und ihre Bekanntheit wurde u. a. durch zahlreiche Fernsehübertragungen durch den ORF gesteigert. H. B. leitete das Theater auch nach dem Tod ihres Mannes. Jahre nach ihrem eigenen Tod, im Jahr 2005, konnte die Gruppe um ihren jungen Enkel Axel Blaas gegen einen Rechtsstreit um den ausgelaufenen Pachtvertrag nichts mehr ausrichten und die Volksbühne wurde nach fast vierzig Jahren geschlossen.
Ausz.: Kulturehrenzeichen der Stadt Innsbruck 1982.
W.: „Mein Leben für die Bühne“ (1984)
L.: Frauen in Innsbruck, http://www.tirol.gv.at/