Berner Maria (Mizzi); Fabriksarbeiterin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 24.7.1904
Gest. 16.8.2000

Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie.
LebenspartnerInnen, Kinder: Lebte mit Anni Hand zusammen, mit der sie gemeinsam ein Adoptivkind aufzog.
Laufbahn: Ab 1934 im kommunistischen Widerstand aktiv. War als Fabrikarbeiterin und Hausfrau tätig. Im August 1939 wurde sie wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. 1943 wurde sie zwecks „Umerziehung“ von den Nationalsozialisten nach Ravensbrück verschleppt. Dort blieb sie bis 1945 und erhielt die Häftlingsnummer 21973. Sie kam auf Vermittlung ihrer Freundin auf Block 3, wo Rosa Jochmann Blockälteste war. Sie arbeitete im Büro des Arbeitseinsatzes. Sie führte die Bücher von allen Blocks und hatte gute Verbindungen zu den jeweiligen Blockältesten. Dadurch konnte sie vielen Mitgefangenen helfen und manche vor dem Tod retten. So war sie an der Rettungsaktion für die Widerstandskämpferinnen Antonie Lehr, Gerti Schindel und Edith Wexberg beteiligt, die in einen Transport des Roten Kreuzes geschmuggelt wurden und nach Schweden gelangten. Maria Herfort, eine inhaftierte „Bibelforscherin“, bezeichnete sie als „Engel von Ravensbrück“. Außerdem sang sie in einer österreichisch-deutschen Gesangsgruppe. Nach Kriegsende arbeitete sie wieder an ihrer alten Arbeitsstelle, den Österreichischen Heilmittelwerkstätten in Wien, später im Frauenreferat der KPÖ. Ihr Gesundheitszustand war aber schon bald so schlecht, dass sie ab 1946 nicht mehr arbeiten konnte.

L.: Knapp 2003, Spiegel 1969