Bahr-Mildenburg Anna, geb. Bellschan von Mildenburg; Sängerin und Regisseurin
Geb. Wien, 29.11.1872
Gest. Wien, 28.1.1947 (27.1)

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Major Belschan von Mildenburg.
LebenspartnerInnen, Kinder: Lebenspartnerin von Gustav Mahler (1860-1911), Komponist. 1909 Heirat mit Hermann Bahr (1863-1934), Schriftsteller.
Ausbildungen: Konservatorium Wien, Lehrerin: Rosa Papier-Paumgartner.
Laufbahn: Debütierte 1895 in Hamburg als Brünhilde, sang 1897 in Bayreuth die „Kundry“ und kam durch Gustav Mahler 1898 an die Wiener Hofoper, deren Mitglied sie bis 1917 war (ab 1909 nur noch als Gast). 1921 zog sie sich von der Bühne zurück und wurde ordentliche Professorin an der Akademie der Tonkunst in München. 1922 bis 1927 gastierte sie bei den Salzburger Festspielen in Hugo von Hofmannsthals „Das Salzburger Große Welttheater“. Sie inszenierte auch Wagners „Ring“ in München. 1929 unterrichtete sie an der Internationalen Sommerakademie Mozarteum in Salzburg. Ihre Tätigkeit als Gesangspädagogin übte sie ab 1934 an der Staatlichen Musikakademie in Wien aus. Sie gab Gastspiele in Deutschland, Paris und London. Verkörperte unter anderem Brünhilde, Ortrud, Isolde, Norma, Klytämnestra und Herodias. Bedeutende Wagner-Interpretin, A. B.-M. war für ihren klassisch-dramatischen Stil berühmt. Die Gesangspädagogin Ella Firbas war eine Schülerin und Assistentin von A. B.-M., Ella Firbas verfasste auch einen Nachruf. Mit ihrem Mann Hermann Bahr erhielt A. B.-M. ein Ehrengrab auf dem Salzburger Kommunalfriedhof.
Ausz., Mitglsch.: 1901 Kammersängerin, seit 1928 Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.

Qu.: NB, Theatersammlung (Hermann-Bahr-Archiv und Kunstwerke aus der gemeinsamen Wohnung), Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Erinnerungen“ (1921)
L.: Czeike Bd 1 2004, Katz 1987, Kosch 1953, NDB, Steinmüller 1998, Wagner 1992, Wedel 2010, Die Furche, 8.2.1947, Die Presse 29.11.1952, 15.2.1947, WB Dez.1945, MAZ Nr.10/1949, WZ 29.1.1947, 31.1.1947, 2.2.1947, 7.2.1947