Auegg, Henriette
Geb. Linz, OÖ, 22.7.1841
Gest. 1912
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt väterlicherseits aus einer oberösterreichischen Gutsbesitzerfamilie; Mutter: Eleonore Auegg, geb. Dilg, Portraitmalerin, aus der Künstlerfamilie Adamberger (Wien).
Ausbildungen: H. A. wurde von ihren Eltern erzogen, besuchte nie eine Schule. Autodidaktin.
Laufbahn: Da die Eltern wenig bemittelt waren, nahm sie mit 18 Jahren die Stelle einer Erzieherin im Hause des Grafen Attems an, übersiedelte mit dieser Familie im Sommer 1861 nach Graz und lebte dort als Gesellschafterin und Hausärztin. Ihr Hausherr Ignaz Attems und dessen Gemahlin unterstützten H. As Vorliebe für medizinische Studien und humanitäre Tätigkeit. Von 1861-1879 betrieb H. außer ihren Berufsarbeiten medizinische und theologische Privatstudien, widmete sich der Armenpflege und schrieb Märchen und Novellen, die in österreichischen Tagesblättern und der Elberfelder Zeitung erschienen. Durch eine kleine Broschüre über die „Krankenpflege als Unterrichtsgegenstand“ (1877) wurden die humanitären Vereine auf die Verfasserin aufmerksam. Sie hielt 1878 „6 Vorträge über weibliche Krankenpflege“ zu Gunsten des Mädchen-Lyceums, wurde 1878 in den Ausschuss des „Roten Kreuzes“ gewählt, übernahm 1880 den Kindergarten-Verein, 1884 die Schriftführung in der Frauenvolksgruppe Graz des deutschen Schulvereins, 1892 des Hilfsvereins für Privatlehrerinnen und Erzieherinnen in Graz, 1895 eine Stelle in der Bundesleitung der österreichischen „Gesellschaft vom Roten Kreuze“ in Wien, 1896 im Grazer katholischen Frauenverein und 1897 im Reformverein für Armenpflege und Wohltätigkeit. Diese Arbeiten drängten die novellistische Beschäftigung zurück und ließen nur Zeit zu gemeinnützigen Feuilletons in Lokalblättern und zu Essays, die als Vorträge in den Leseabenden des Kindergarten-Vereins gehalten wurden. Mit der Armenpflege verbindet H. A. vielfach unentgeltliche Krankenbehandlung nach homöopathischem und hydropathischem System, zwar ohne Diplom, aber stillschweigend geduldet. Ihr Lebenswerk wurde mit dem Elisabeth-Orden ausgezeichnet.
Werke
„Die Krankenpflege als Unterrichtsgegenstand. Ein Beitrag zur weiblichen Erziehung“ (1877), „Die Elberfelder Armenpflege und die Frauen“ (1895)
Literatur / Quellen
Pataky 1898, Nachruf in: Der Bund, 8. Jg., Nr. 1, 1913, www.onb.ac.at/ariadne