Aspis-Bayer Ida
Geb. Wien, 7.3.1881
Gest. Wien, 1.4.1964
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Josef Bayer (1852-1913), Ballett- und Operetten-Komponist; Mutter: Theres Bayer, geb. Klein (1851-1928), Sängerin.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe geschieden; 2. Ehe: verheiratet mit Dr. Julius Aspis, Hofrat in Rente, verwitwet.
Ausbildungen: I. A.-B. wuchs in einer ihre musikalischen Fähigkeiten fördernden Umgebung auf, wurde jedoch aufgrund der Einstellung ihres Vaters nie fundiert und systematisch ausgebildet. Erst im Erwachsenenalter, nach dem Scheitern ihrer ersten Ehe, konnte sie sich ihre Studienwünsche erfüllen und nahm privat Gesangs- und Schauspielunterricht.
Laufbahn: Nach ihrem Debüt als Soubrette in der Operette „Die geschiedene Frau“ wurde I. A.-B. Publikumsliebling und folgte Engagements ins Ausland. Sie gab ihre Bühnenlaufbahn jedoch auf, um zu ihrem im Sterben liegenden Vater nach Wien zurückzukehren. Während des Ersten Weltkrieges war I. A.-B. im Pflegedienst im unmittelbaren Frontgebiet tätig, wofür sie einen Orden erhielt. In der Zwischenkriegszeit heiratete sie den betagten Dr. Julius Aspis, der sie bald darauf als Witwe zurücklassen sollte. Nach dem Tod ihres Mannes lebte I. A.-B. mit ihrer Mutter zusammen. Die Tantiemen aus den Kompositionen ihres Vaters ermöglichten ihr in diesen Jahren ein sorgenfreies Leben. Unmittelbar nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges folgte I. A.-B. einer Einladung der Familie ihrer Mutter nach Agram. Auf der Rückreise wurde sie verhaftet und mehrere Monate inhaftiert. Es folgten schwere Jahre, in denen I. A.-B. während eines Bombardements verletzt und obdachlos wurde. Der Aufenthalt in einem Heim wurde bald unfinanzierbar. Die finanzielle Lage von I. A.-B. besserte sich erst nach dem Tod ihrer Schwester, da sie deren Wohnung übernehmen konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat sie der AKM bei, und setzte ihre kompositorische Tätigkeit aus ihrer Jugendzeit wieder fort und schuf unter anderem Wiener Lieder.
Werke
Literatur / Quellen
Qu.: Nachlass: Musiksammlung ÖNB.
L.: Marx/Haas 2001