Andree-Eysn, Marie

Volkskundlerin und Sammlerin
Geb. Horn, NÖ, 11.11.1847
Gest. Berchtesgaden, Deutsches Reich (Deutschland), 13.1.1929

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Kaufmanns aus Horn, NÖ. Die Familie übersiedelte in ihrer Jugend nach Salzburg. Im Hause Eysn verkehrten Künstler und Gelehrte.
LebenspartnerInnen, Kinder: heiratet Richard Andree (1835-1912), Geograph, Schriftsteller und Volkskundler, Herausgeber von Richard Andrees Allgemeinem Handatlas.
Ausbildungen: War als Volkskundlerin Autodidaktin, damit entsprach sie der damaligen Entwicklungsstufe der Volkskunde.
Laufbahn: Dank des Vermögens ihres Vaters konnte M. A.-E. ihren wissenschaftlichen und sammlerischen Interessen nachgehen und den Salzburger Raum durchwandern. Sie sammelte anfangs vor allem im botanischen Bereich und lieferte 1887-1891 viele Exsikkaten (=botanische Pflanzenproben) für die Herbarsammlung „Flora exsiccata austro-hungarica“ von Anton Kerner von Marilaun. Später widmete sie sich vor allem volkskundlichen Sammlungen mit dem Schwerpunkt Bayern und Österreich, Kunst- und Büchersammlungen, Zeugnisse der Volksfrömmigkeit, durch Bekanntschaft mit Richard Andree vor allem Votiv- und Amulettforschung, letztere zum größten Teil der „Königlichen Sammlung für deutsche Volkskunde Berlin“ (späteres Museum für Volkskunde, heute Museum Europäischer Kulturen) vermacht. Übersiedelte im 1. Weltkrieg, vom bayrischen Kronprinzen eingeladen, mit ihren Sammlungen in das ihm gehörende Brandholzlehen in Berchtesgaden.
Mitglsch.: 1907 Ehrenmitglied des Vereins für Volkskunde Wien, Ehrenmitglied des Museumsvereins der „Königlichen Sammlung für deutsche Volkskunde“ in Berlin, Zusammenarbeit mit Richard Andree an dem Werk „Votive und Weihegaben“ (1904), M. E.s Sammlung von Votivgegenständen stellte eine wesentliche Grundlage des Buches dar.

Werke

„Über alte Steinkreuze und Kreuzsteine in der Umgebung Salzburgs“ (1897), „Über einige Phanerogamen am Wege von Rauris-Kitzlochhaus zum Sonnblickhaus“ (1897), „Botanisches zur Volkskunde“ (1898), „Hag und Zaun im Herzogthum Salzburg“ (1898), „Totenbretter um Salzburg (1898), „Das Frautragen im Salzburgischen“ (1899), „Gestickte Liebestüchlein“ (1899), „Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet“ (1910)

Literatur / Quellen

Alzheimer 1991, Boehm 1930, Brunner 1911, Festschrift Eysn-Andree 1928, Haberlandt 1929, Haslinger/Mittermayr 1987, Kriss 1936, Leisching 1929, Nikitsch 2002, Nikitsch 2001, Nikitsch 2001a

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