Adala
Geb.: ?
Gest.: an einem 7. September nach 1020 vermutlich in Göss
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Hartwig I. (953-ca. 985), Pfalzgraf von Bayern, und waltpoto, Gewaltbote (königlicher Sonderbeauftragter) in der Karantanischen Mark und Wichburg, aus der bayerischen Herzogsfamilie der Luitpoldinger; Bruder: Erzbischof Hartwig von Salzburg (991-1023); Schwester: Wichburg, Mitbegründerin von Sankt Georgen am Längsee; verheiratet in erster Ehe mit Aribo I. aus der Familie der Aribonen, an den das Amt des Pfalzgrafen ihres Vaters überging und dem sie großen Besitz einbrachte, Gründer von Seeon; Kinder: Wichburg, vermutlich früh verstorben (Todesjahr unbekannt), Hartwig II. Pfalzgraf in Bayern (†1027), Wichburg, vielleicht Äbtissin von Altmünster in Mainz (Todesjahr unbekannt), Aribo, Diakon der Salzburger Kirche und Mitglied der Hofkapelle, der zum Erzbischof von Mainz (1021-1031) aufstieg, Chadalhoch, Graf im Isengau († um 1030), Hildburg (Todesjahr unbekannt), verheiratet mit Arnold I., Graf an der Traun (von Wels und Lambach) († um 1020); Hartwig II. Pfalzgraf von Bayern (†1027), Kunigunde, die erste Äbtissin von Göss (um 1010-nach 1027); A. war in zweiter Ehe mit Engelbert, Graf im Chiemgau (†1020), aus der Sippe der Sighardinger verheiratet; dieser Verbindung entstammte der Sohn Sighard (†1044), verheiratet mit Bilehilt (Philhilde), deren Herkunft von Graf Friedrich I., einem Ahnen der Wolfratshausener Linie der Familie der Andechs-Meranier noch zu belegen wäre (Stammeltern der Grafen von Tengling).
Laufbahn: Zusammen mit ihrem ersten Mann und ihrem Sohn Aribo stiftete A. − sie brachte ihr Witwengut ein −, Göss innerhalb des Zeitraumes von 1000-1010, dessen erste Äbtissin ihre Tochter Kunigunde wurde. Göss war das einzige Reichskloster (Diplom von Heinrich II. vom 1. Mai 1020) auf heutigem österreichischen Boden. In der hauseigenen Tradition von Göss spielte A. eine herausragende Rolle. A. und ihre Tochter Äbtissin Kunigunde fanden vermutlich zunächst ihre Ruhestätte in der romanischen Krypta, später in einem gemeinsamen Hochgrab, geschaffen vermutlich in Anlehnung an das in Seeon errichtete Stiftergrab Aribos I. 1395/1400, im rückwärtigen Mittelschiff der Kirche. Nach Aufhebung des Klosters wurde das Grab abgebrochen und die Gebeine der beiden Frauen in der Krypta bestattet. In der Kirche blieb eine Inschriftentafel mit dem Namen der Stifterin und ihrer Tochter zurück (Datierung der Tafel nach 1600 bzw. 1544). A. wurde immer als Selige, zeitweise als Heilige verehrt, ohne dass es je zur Kanonisation kam. Bis zur Aufhebung des Klosters 1782 wurde am Jahrestag ihres Todes feierlich eine „Strützelweih“ mit einer anschließenden Almosenspende an Arme und Bedürftige begangen. Die Stiftspriester trugen an diesem Tag „der Stifterin genähten Ornat“ („Gösser Ornat“ verfertigt unter der Äbtissin Kunigunde II. 1239-1271).
Werke
Literatur / Quellen
Appelt 1953, Dopsch 1968, Dopsch 1970/71, Dopsch 1985, Dopsch 1985a, Dopsch 1991, Dopsch 1993, Fleckenstein 1959, Gerlich 1980, Höfer 2000, Jontes 1977, Mayr 1970, Naschenweng 1997, Perst 1958, Staab 1993, Woisetschläger-Mayer 1961