Wulfhild, Welfin; Frau Graf Rudolfs von Bregenz († um 1150)
Geb. ?
Gest. an einem 8. Mai eines unbekannten Jahres
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Herzog Heinrich IX. der Schwarze von Bayern (1120-1126), verheiratet mit Wulfhild (†1126), Tochter Herzog Magnus’ von Sachsen (†1106); Geschwister: Konrad (†1126) Zisterziensermönch; Herzog Heinrich X. von Bayern (†1139), verheiratet mit Gertrud (†1143), Tochter Kaiser Lothars III. (†1137); Welf VI., Herzog von Spoleto, Markgraf von Tuscien (†1191), verheiratet mit Uta von Schauenburg († nach 1196); Judith (†1130/35), verheiratet mit Herzog Friedrich II. von Schwaben (†1147); Sophie († vor 1147), verheiratet in erster Ehe mit Berthold III. von Zähringen (†1122), in zweiter Ehe mit Markgraf Leopold von Steier (†1129); Mathilde (†1183), in erster Ehe verheiratet mit Markgraf Diepold IV. von Vohburg (†1132), in zweiter Ehe verheiratet mit Graf Gebhard II. von Sulzbach (†1188); verheiratet mit Graf Rudolf von Bregenz († um 1150), dessen zweite Ehefrau sie war; Kind(er): Elisabeth, verheiratet mit Pfalzgraf Hugo von Tübingen (†1182).
Laufbahn: Graf Rudolf von Bregenz hatte in den Kämpfen zwischen den Staufern und Lothar III. (†1137), an dessen Seite sein Schwiegersohn der Welfe Herzog Heinrich X. von Bayern (†1139) stand, im Frühjahr 1128 einen Frontwechsel vollzogen, der durch die Heirat mit W., der Schwester des bayerischen Herzogs, besiegelt wurde. Graf Rudolf war der letzte männliche Nachkomme aus dem Geschlecht der Udalrichinger, die vom ausgehenden achten Jahrhundert bis zur Mitte des zwölften Jahrhunderts das Gebiet in weitem Umkreis des Bodensees beherrscht hatten. Er starb in einem nicht sicher bestimmbaren Jahr zwischen 1143 und 1152. W. und Rudolf hatten nur eine Tochter Elisabeth, die mit Pfalzgraf Hugo von Tübingen (†1182) verheiratet war. Nach Rudolfs Tod, vermutlich 1155/56, trat W. als Witwe in das Kloster Wessobrunn ein. Wessobrunn war das von Wulfhilds Bruder Welf VI. am meisten begünstigte Kloster. Anlässlich von W.s Eintritt übertrug Welf dem Kloster Güter. W. brachte zur Ausstattung der Gottesdienste seidene Gewänder, Edelsteine und Perlen mit. W. starb in Wessobrunn in einem unbekannten Jahr. Später wurde sie als Selige verehrt. Ein Lobgedicht auf sie ist durch Stephan Leopolder (1502-1532) überliefert.
L.: Adrian-Werburg 2001, Baaken 1995, Bilgeri 1971, Burmeister 1996a, Reindel 1969, Wolf 1995, Zotz 1997
Ingrid Roitner