Wojtek Poldi (Leopoldine); Malerin, Gebrauchsgrafikerin und Keramikerin

Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 1903
Gest. Salzburg, Sbg., 1978

LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1932 den Kunsthistoriker Dr. Kajetan Mühlmann, der während der NS-Zeit Leiter bzw. Staatssekretär des neugegründeten Ministeriums für innere und kulturelle Angelegenheiten in Wien war. Als SS-Oberführer war er für zahlreiche Kunstraube verantwortlich. 1943 Scheidung.

Ausbildungen: Studierte 1919 an der Fachhochschule Znaim, 1922 bis 1926 an der Kunstgewebeschule (Cizek, Hoffmann).

Laufbahn: Mitarbeiterin der Wiener Werkstätte. Ab 1925 Ausstellungsbeteiligung im „Salzburger Sonderbund“. Mitarbeit bei der Ausstattung des Salzburger Festspielhauses, schuf die Fresken im Salzburger Hauptpostamt, die, da es sich um Bauhaus-Stil handelte − nach 1938 entfernt wurden. Entwarf 1928 ein Emblem der Salzburger Festspiele, das bis heute verwendet wird. 1937 übersiedelte sie mit ihrem Mann nach Wien. 1938 bis 1940 war sie Leiterin des Reklamebüros der Österreichischen Versicherungsanstalt in Wien, reiste 1939 in die Niederlande, nach Norwegen und Polen. Nach der Scheidung war sie hauptsächlich als Keramikerin tätig. 1944 bis 1952 leitete sie die Schleiss Keramik Gmunden, sodann ein eigenes Studio in einer Ateliergemeinschaft mit Karl Schatzer in Salzburg. 1954 bis 1978 schuf sie weitere Fresken in Salzburg, u.a. an der Kirche Moos-Leopoldskron.

L.: Heller 2008