Winger Helene, geb. Stein; Malerin

Geb. Wien, 18.3.1884
Gest. Wien, 31.3.1945

Herkunft, Verwandtschaften: H. W. wurde als viertes von sechs Kindern des Wiener Verlegers der Manz`schen Universitäts- und Verlagsbuchhandlung Markus Stein und dessen Frau Nanette in Wien geboren. Wie auch ihre Geschwister Richard, Paula, Emma und Erwin wurde sie, ursprünglich jüdischen Glaubens, später auf das evangelische Bekenntnis getauft.

LebenspartnerInnen, Kinder: Um 1920 heiratete H. W. den aus Hamburg stammenden Offizier Richard Johann Winger (1873–1924/29?), mit dem sie zwei Söhne, Richard (1919-1991) und Wolfgang (1921-1987), hatte. Während des NS-Regimes, nach dessen Begriffen sie „Volljüdin“ war, blieb H. W. – wohl auch, weil sie Witwe eines dekorierten k. u. k. Offiziers war – an Leib und Leben unversehrt, musste aber ihren Besitz ihren Kindern überschreiben.

Ausbildungen: Die Familie Stein tritt als Förderer progressiver Künstler wie Oskar Kokoschka und Adolf Loos auf und führt in der Buchhandlung einen eigenen Kunstsalon. Über H. W.s Ausbildung ist bis heute nichts bekannt; sie trat in den 1910er Jahren als Malerin in Erscheinung. Es wurde die Vermutung geäußert, dass sie „durch den Kontakt zu zahlreichen Künstlern im Kunstsalon ihrer Familie“ – darunter Oskar Kokoschka, Arnold Schönberg und Adolf Loos – zu ihrer Berufswahl inspiriert wurde.

Laufbahn: In dem von heller, lichter Farbgebung geprägtem Werk H. W.s ist der Einfluss der französischen Fauvisten zu erkennen. Sie stellt zwischen 1913 und 1919 mehrmals in der Stockholmer Kunsthalle (1917), in der Wiener Secession und im Wiener Künstlerhaus (1919) aus. Ihre Werke sind in wenigen Ausstellungen der Vereinigung bildender Künstlerinnen vertreten. Über den Umfang ihrer künstlerischen Tätigkeit ist nichts Genaues bekannt.

Mitglsch.: Sie gehörte der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs an.

biogr. Mitteilungen, Hinweise: Mag. Tamara Loitfellner, Oppelgasse 10/4, 1200 Wien, info@frauenkunst.at

L.: http://www.frauenkunst.at/de/maler/winger/index.html, Wikipedia