Willibirg; Frau Margraf Otakars I. von Steier (1050/55-1075)

Geb.?
Gest. an einem 19. Februar oder eher wahrscheinlich an einem 27. August eines unbek. Jahres

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Adalbero von Eppenstein, Markgraf der Mark an der Mur (999-1011) und Herzog von Kärnten (1012-1035), (? 1039) und Beatrix (? nach 1053) Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben
(? 1012); Geschwister: Herzog Marwart IV. (1077-1078), verheiratet mit Liutpirc; Graf Hermann von Eppenstein (? 1063); Adalbero, Bischof von Bamberg (1053-1057); Schwester unbekannten Namens, verheiratet mit Graf Kuno; vermutlich in erster Ehe verheiratet mit einem der sogenannten Grafen von „Raschenberg-Reichenhall“ (besser „Wilhelme und Luitolde“), vermutlicher Sohn aus dieser Ehe Luitold; in zweiter Ehe verheiratet mit Otakar, 1048
Graf im Chiemgau, Markgraf von Steier (1050/55-1075); Kinder: Markgraf Adalbero von Steier (1075-vor 1082); Markgraf Otakar II. von Steier (1082-1122), verheiratet mit Elisabeth, Tochter Markgraf Leopolds II. von Österreich (? um 1105).

Laufbahn: Es wird mit guten Gründen vermutet, dass W. eine Tochter Adalberos von Eppenstein war, wenngleich sich dies nicht quellenmäßig belegen läßt. Als Indizien gelten, dass W.s und Otakars ältester Sohn nicht den Namen seines Vaters, sondern den seines mutmaßlichen Großvaters sowie, dass der letzte der Eppensteiner, Herzog Heinrich III. von Kärnten (1090-1122), W.s und Ottakars zweiten Sohn, den Markgrafen Otakar II. von Steier zum seinem Erben eingesetzt hat. Durch ihre Mutter Beatrix war W. mit Kaiserin Gisela (? 1043), der Frau Kaiser Konrads II. (1024-1039) verwandt; Gisela war ihre Tante. In erster Ehe könnte sie mit einem der „Wilhelme und Luitolde“ verheiratet gewesen sein und die für den Erbfall zum Tragen kommende verwandtschaftliche Verbindung der Gründer von Traunkirchen zu den Otakaren hergestellt haben.

Traunkirchen fühlten sich die Otakare bis zu ihrem Aussterben sehr verbunden, sie übten die Vogtei für dieses Kloster aus, und in der Familientradition sahen sie es als die Gründung ihrer Familie an. Aus der vermuteten Ehe mit einem der „Wilhelme und Luitolde“ dürfte der Sohn Luitold hervorgegangen sein, der in der Traunkirchener Haustradition heiligmäßige Verehrung erfuhr.
L.: Amon 1981, Amon 1986, Amon 2002, Dopsch 1980, Dopsch/Brunner/Weltin 1999, Gänser 1992/1994, Wolfram 2000


Ingrid Roitner