Wichburg; Gründerin von Sankt Georgen am Längsee

Geb. ?
Gest. an einem 17. März nach 1020

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Hartwig I. (953-ca. 985) Pfalzgraf von Bayern, und waltpoto, Gewaltbote (königlicher Sonderbeauftragter), in der Karantanischen Mark und Wichburg, aus der bayerischen Herzogsfamilie der Luitpoldinger; Bruder: Erzbischof Hartwig von Salzburg (991-1023); Schwester *Adala, verheiratet mit Aribo, an dem das Amt des Pfalzgrafen ihres Vaters überging, Mitbegründerin von Göß; Wichburg war mit Graf Otwin im Pustertal, dem sie reichen Besitz einbrachte, verheiratet; Söhne: Heinrich, Graf im Pustertal, der Kleriker Volkhold, Gründer des Frauenklosters Sonnenburg im Pustertal, Hartwig, vermutlich Mönch in Seeon und Gerloch, der vermutlich früh verstarb; Töchter: *Hiltiburg, *Perchkund; Wichburg verheiratet mit N.N. de Saxonia, von denen die Grafen von Heunburg abstammen; N.N. verheiratet mit einem Grafen Flavon.

Laufbahn: Nachdem ihr Mann aufgrund längerer Abwesenheit nach Aufbruch zu einer Pilgerreise für tot galt, führte W. auf ihrem Gut Längsee mit Zustimmung ihrer Söhne und in enger Zusammenarbeit mit ihrem Bruder Erzbischof Hartwig die möglicherweise schon vor der Abreise ihres Mannes, der zuvor noch die Erbschaftsangelegenheiten geregelt hatte, geplante Gründung eines Frauenklosters zwischen 1002-1018 durch. Keimzelle der Gründung war eine Georgskirche der Stifterin. Mit Sankt Georgen am Längsee wurde das erste Kloster im heutigen Kärnten ins Leben gerufen. Sowohl W. als auch ihre Tochter Perchkund brachten ihre dos in die Stiftung ein. Erste Äbtissin wurde ihre Tochter Hiltiburg, die im Kloster auf dem Nonnberg erzogen worden war, gefolgt von ihrer Schwester Perchkund. W.s Ehemann kehrte schließlich doch noch (nach 17-jähriger Abwesenheit) von seiner Pilgerreise zurück und starb alsbald auf seiner Burg im Pustertal (Sonnenburg). Er wurde jedoch in Sankt Georgen begraben. Otwin und W. wurden zusammen in der Haustradition als Stifter verehrt. Weitere Schenkungen seitens der Familie W.s machen den Charakter der Stiftung als Hauskloster deutlich. In diesem wurde auch die *Enkelin W.s, die nach ihr benannt war, erzogen, bevor sie Äbtissin der Gründung ihres Onkels Volkhold Sonnenburg wurde.

L.: Dopsch 1968, Dopsch 1970/71, Dopsch 1985, Dopsch 1970, Dopsch 1993, Tropper 2000, Wetter 1954

Ingrid Roitner