Wellner Elsa; Komponistin

Geb. Pilsen, Böhmen (Plzeň, Tschechien), 23.3.1880
Gest. Wojnitz bei Strakonitz, Böhmen (Wojnicz, Polen), 23.5.1957

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Wellner (1840-1920), Ingenieur; Mutter: Theres Baumgartner (1856-1917). Geschwister: Wilma (*1881), Malerin; Emil (*1883); Franz (*1889). Die Kinder wurden in ihren künstlerischen Talenten außergewöhnlich gefördert. 1900 übersiedelte die Familie nach Wien.

Ausbildungen: E. W. erhielt bereits im Vorschulalter Klavierunterricht. Deutsches Mädchenlyzeum in Pilsen. Studierte einige Semester Geologie an der Universität Wien. Musikstudium, u. a. 1906/07 und 1911/12 in der SchülerInnenliste des Jahresberichts des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde erwähnt. Studium in Kontrapunkt und Komposition bei E. Mandyczewski (1857-1929). Orgelstudium.

Laufbahn: Umfangreiches kompositorisches Schaffen für Chöre, insbes. auch Frauenchöre. Ihre Werke waren in Radio- und Konzertprogrammen vertreten. Verließ 1938 aus familiären Gründen Wien, um das bisher als Sommersitz wahrgenommene Gut Wojnitz bei Strakonitz als Hauptwohnsitz zu beziehen. Im Zuge der „Enteignungen“ der Sudetendeutschen nach 1945 verlor E. W. das Gut und damit die materielle Grundlage ihrer Existenz. Trotz der nach dem Verlassen Wiens entstandenen kulturellen Isolation schuf E. W. in den Jahren 1942 bis 1947 ihre komplexeste Komposition „Svaty Václave“, Variationen über den altböhmischen Choral „Heiliger Wenzeslaus“.

L.: Marx/Haas 2001