Weizenbaum Friederike, Lucie Keller (Deckname); Widerstandskämpferin

Geb. Wien, 15.4.1910
Gest. ?

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Kürschner; eine jüngere Schwester, ein Bruder (Name vermutl. Max Weizenbaum, siehe Ernst Schwager 1984), in Frankreich im Widerstand aktiv, nach Auschwitz deportiert, von dort ins KZ Ebensee, dort 32jährig kurz vor der Befreiung verstorben.

Ausbildungen: Handelsakademie.

Laufbahn: F. W. befand sich vor dem „Anschluss“ auf Urlaub in Frankreich. Ihre Eltern ließen sie nicht mehr nach Österreich zurück. Sie schloss sich der Travail Anti-Allemand (TA) an und war unter falscher Identität im Rahmen der „Mädelarbeit“ aktiv. Unter anderem beschaffte sie Informationen über die Ordonnanz des Pariser Gestapochefs namens Riter, der in der Folge von einem spanischen Republikaner erschossen wurde. 1943 wurde ihre Gruppe ausgehoben und F. W. im Oktober verhaftet. Obwohl sie von der Gestapo schwer gefoltert wurde, gab sie niemanden preis und erlebte im Gefängnis von Fresnes die Befreiung. Kehrte 1945 nach Wien zurück, Gründung einer Kinderzeitung, Globusverlag. Ging 1949 wieder nach Frankreich.

L.: Reiter 1984, Spiegel 1969