Weiss Olga, geb. Horovitz, Horowitz; Ärztin
Geb. Wien, 20.8.1885
Gest. Wien, 7.2.1979
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: David Horowitz (Horovitz); Berta recte Barbara, geb. Brück.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1921 Heirat mit Paul Weiss (1883-1943), Arzt.
Ausbildungen: Studium der Botanik in Wien (Promotion 1913), Studium der Medizin (Promotion 1938).
Laufbahn: O. W. absolvierte zunächst ein Studium der Botanik in Wien, das sie 1913 abschloss. Nach ihrer Heirat inskribierte sie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Zur Zeit des „Anschlusses“ befand sie sich im Stadium der Abschlussprüfungen und konnte am 31. Oktober im Rahmen einer „Nichtarierpromotion“ ihr Studium abschließen. Im November 1938 trat sie als Hospitantin in die 1. Med. Abteilung des Rothschild-Spitals unter Julius Donath ein. Ab 15. Juli 1939 war sie an dieser Abteilung als Sekundarärztin angestellt. Am 1. Oktober 1942 wurde sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Arzt Paul Weiss, nach Theresienstadt deportiert. Dort war sie in verschiedenen Siechen- und Altersheimen als Ärztin tätig, wo sie u. a. eine Flecktyphusepidemie zu bewältigen hatte. Paul Weiss starb fünf Monate nach seiner Einlieferung nach Theresienstadt. Nach der Befreiung des Lagers kehrte sie Anfang August 1945 im Rahmen eines Rückkehrertransports, dessen ärztliche Betreuung sie übernahm, nach Wien zurück. Sie war danach in Wien als Spitalsärztin tätig. Ihr weiteres Leben ist jedoch unbekannt. O. W. starb 1979 im jüdischen Altersheim in Wien.
Qu.: DÖW, Auskunft Mag. Eckstein, IKG Wien, 23.6.2010, UA Wien.
W.: „Über den Einfluss von Tabakrauch auf einige Labiaten und Acanthaceen und Beiträge zum anatomischen Bau einiger Labiaten. Phil. Diss.“ (1913)
L.: Arias 2006, Feikes 1999, http://gedenkbuch.univie.ac.at