Vincze Ilona, geb. Kraus; Musikwissenschafterin

Geb. Budapest, Ungarn, 14.12.1902
Gest. Herzeliya, Israel, 17.8.1998

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Eduard Izidor und Karolina Jehudit Krausz, geb. Lefkovics.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1930 Heirat mit dem Cellisten Dr. Laszlo Vincze, 1935 nach Palästina emigriert, Gründungsmitglied des Israel Philharmonic Orchestra; I. V. folgte 1936 mit Sohn Adam nach Palästina.

Ausbildungen: 1921 Diplom in Klavier an der Ungarischen Staatsakademie für Musik in Budapest, 1922 Künstlerdiplom, 1924 Lehrerdiplom in Klavier summa cum laude.

Laufbahn: Redakteurin bei der Ungarischen Musikenzyklopädie; 1924-36 Assistentin an der Ungarischen Staatsakademie für Musik in Budapest; als Mitglied des Ungarischen Trios Soloauftritte mit bekannten Orchestern, u. a. mit dem Israel Philharmonic Orchestra; 1930 Einladung als Gastsolistin an den Spanischen Hof, 1932 auf Anregung Pablo Casals in Barcelona, 1934 nach Italien, Teilnahme am Internationalen Musikfestival in Florenz; 1937 erste Solistin des Israel Philharmonic Orchestra, Kammermusikkonzerte mit ihrem Mann; 1936-47 Klavierlehrerin am Pal Conservatory of Music in Jerusalem, 1945-66 Lehrtätigkeit am Pal Conservatory und an der Israel Academy of Music in Tel Aviv, seit 1966 Lehre der praktischen und theoretischen Pädagogik und Leitung der Abteilung für Klavier an der Israel Academy of Music, später Fakultät der Schönen Künste der Tel Aviv University, Mitglied des Academic Council & Pedagogic Committee; bis 1975 Lehrtätigkeit an der Tel Aviv University; gemeinsam mit ihrem Mann und einigen Kollegen Gründung des Tel Aviv Music Conservatory, Präsident Leonard Bernstein; Gründung einer Außenstelle der Jerusalemer Israel Music Academy in Tel Aviv gemeinsam mit ihrem Mann, beide lehrten an beiden Stellen, nach Eingliederung der beiden Akademien in die Hebrew University of Jerusalem und die Tel Aviv University hatte I. V. einen Lehrauftrag an der Universität von Tel Aviv, durch Sonderregelung Lehrtätigkeit bis in das Alter von 73 Jahren; bis 1993 Privatunterricht, Aufnahme der Sendereihe „Die Stimme der Musik“ für den israelischen Rundfunk; Jurorin bei den Arthur Rubinstein-Klavierwettbewerben.

Sie führte den Klaviermethodikunterricht in Israel ein und war eine international geschätzte Pädagogin; Forschung in der Musikerziehung.

Ausz.: 1922 Franz-Liszt-Preis, 1924 Senn-Preis, in Anerkennung ihrer 50-, 60- und 65-jährigen Lehrtätigkeit eisernes, goldenes und diamantenes Diplom der Franz Liszt Akademie.

Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB.

L.: Douer 1997, Hanus 2002, ÖNB 2002