Theodora Komnena
zweite Frau Heinrichs Jasomirgott, Markgraf von Österreich (1141-1156), Herzog von Bayern (1143-1156), Herzog von Österreich (1156-1177)
Geb. ?
Gest. 3.1.1183
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Mutter: Irene, Vater: Andronikos, Sohn des Kaisers Johannes Andronikos, Bruder des Kaisers Manuel (1143-1180); zweite Frau Heinrichs Jasomirgott, Markgraf von Österreich (1141-1156), Herzog von Bayern (1143-1156), Herzog von Österreich (1156-1177); Kinder: Agnes, verheiratet in erster Ehe mit König Stephan III von Ungarn (†1175), in zweiter Ehe mit Herzog Hermann von Kärnten (1161-1181); Leopold V., Herzog von Österreich (1177-1194), Herzog von Steiermark (1192-1194), verheiratet mit Helene, Tochter König Gézas II. (1141-1162).
Laufbahn: Heinrich und sein Bruder Bischof Otto von Freising begleiteten ihren Halbbruder König Konrad III. (†1152) auf dem zweiten Kreuzzug 1147-1149 nach Palästina. Im Winter 1147/48 verlobte er sich mit Th. in Byzanz. Im Sommer 1148 wurde die Ehe geschlossen. Das bei der Hochzeit vorgetragene Lied ist in einer Handschrift der Bibliotheca Marciana in Venedig erhalten. Durch die Verbindung mit dem byzantinischen Kaiserhaus hatte Heinrich sein Prestige und das seiner Familie erheblich erhöht. 1150 war Th., wie aus einem Gedicht Theodoros Manganeios hervorgeht, ohne ihren Ehemann in Begleitung einer Schwester nach Konstantinopel gereist, um ihr Mutter, die wenig später starb, im Pantokratorkloster zu besuchen.
Von dem Zustrom byzantinischer Kultur hatte die Stadt Wien, die Heinrich zu seiner Residenz ausbaute, besonders profitiert. Die im sogenannten Privilegium minus, der Urkunde, die 1156 anlässlich der Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum Herzogtum und seiner Herauslösung aus dem Herzogtum Bayern ausgestellt wurde, als das Herzogtum Bayern Herzog Heinrich dem Löwen von Sachsen und Bayern († 1195) restituiert wurde, verbrieften Rechten der Erbfolge in weiblicher Linie und der freien Verfügungsgewalt über das Herzogtum beim kinderlosen Tod des Herzogs, ius affectandi, geht allerdings nicht auf byzantinischen Einfluss zurück.
Th. hat Heinrich drei Kinder geboren. Mit ihrer Zustimmung und der seiner beiden Söhne Leopold und Heinrich gründete Heinrich neben seiner Residenz am Hof das Wiener Schottenstift. Dort sind er, Th. und die Tochter Agnes begraben.
Werke
Literatur / Quellen
L.: Appelt 1976, Heilig 1952, Hiestand 1994, Lechner 1976