Thaler Anna Antonie von
geb. Riba, Ps. Antonie Thal; Schriftstellerin
Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 14. (auch 15., 17.) 12.1814
Gest. Wien, 5.11.1875
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Riba (eigentl. Ribas), städt. Maierhofbesitzer in Brünn.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1835 Heirat mit Karl von Thaler, Hofkonzipist in Wien. Sohn: Karl (*1836).
Laufbahn: Veröffentlichte 1850 bis 1852 ihre ersten Novellen und Gedichte in den Wochenblättern „Phönix“ und „Harfe und Zither“. War ebenso für die von ihrem Sohn redigierten Blätter schriftstellerisch tätig. Lebte zuerst in Wien, danach in Tirol (zumeist in Innsbruck) und kehrte Anfang der 1860er Jahre wieder nach Wien zurück. In ihrem Nachlass befanden sich weitere zwei unveröffentlichte Romane, Gedichte und dramatische Arbeiten.
Aus einem Nachruf: „Sie zählte zu den geistig hochstehenden Frauen Wiens. Obschon sie ihre umfassende Bildung in echt vornehmer Weise niemals anspruchsvoll zur Geltung brachte, so machte doch das ganze Wesen der Frau also gleich den Eindruck, dass man einer ungewöhnlich begabten Persönlichkeit gegenüberstehe, einem scharfen Verstande, der die Räthsel des Lebens zu ergründen, einem suchenden Herzen, das sich in die Geheimnisse des Daseins zu versenken strebte. Eine Vorliebe besaß sie nicht nur für gute Bücher und geistreiche Menschen, sondern auch für wohlgebildete Mädchen und Frauen. Wie alle Edlen ihres Geschlechtes, bewunderte sie neidlos, ja enthusiastisch weibliche Schönheit. Dabei war sie eine treffliche Gattin und Hausfrau, und um den häuslichen Geschäften keine Zeit wegzunehmen, schrieb sie nur Nachts.“ (Wurzbach 1882)
Werke
(Antonie Thal) „Novellen“ (1853), „Der moderne Vampyr. In: Der Botschafter“ (1862), „Der Herr mit dem Buche. In: Österreichische Gartenlaube“ (1867), „Ein seltsames Verhältnis. Roman. 2 Bände“ (1873)
Literatur / Quellen
L.: Brümmer 1877, Giebisch 1948, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Wurzbach T. 44, 1882.