Teuschl Hildegard

geb. Waltraud, Maria Teuschl; Gründerin eines Hospiz

Geb. Wien,1937
Gest. Wien, 2009

Ausbildungen: Lehramtsstudium (Französisch und Lebenswirtschaftskunde) an der Universität Wien und der Universität der Franche-Comté in Besançon.

Laufbahn: Nach ihrer Ausbildung trat H. T. in die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis ein, eine von Hildegard Burjan gegründete Ordensgemeinschaft mit mehreren Niederlassungen im deutschsprachigen Raum, und nahm den Ordensnamen Schwester Hildegard an. Schon seit langem an sozialen Fragen interessiert, gründete sie – von ihrem Orden unterstützt – 1966 die Caritas-Schule für Sozialberufe in Wien. Sie leitete dieses heute von mehreren hundert Jugendlichen besuchte Caritas-Ausbildungszentrum für Sozialberufe der Erzdiözese Wien bis 1998; ihr Nachfolger wurde der Jurist Dr. Wolfgang Mandl.

Schon in den 1980ern begann Sr. H. die österreichische Hospizbewegung für praktische und seelsorgliche Sterbebegleitung aufzubauen. Am Leiden und Sterben ihres Bruders Wolfgang Teuschl machte sie wertvolle Erfahrungen in der Palliativmedizin und Sterbebegleitung. Ende der 1990er-Jahre gelang es Sr. H. durch Tagungen und Kurse, die unter anderem im Bildungshaus Lainz stattfanden, die medizinische Schmerzbehandlung stärker ins Bewusstsein der Ärzteschaft zu rufen und die Palliativmedizin auf eine breitere Basis zu stellen.

In „ihrem“ Hospiz am Rennweg in Wien verstarb H. T. an einem unheilbaren Krebsleiden 2007. Sie wurde am Kalksburger Friedhof in Wien bestattet.

Bezeichnend für den Weitblick und den starken Glauben Sr. H.s war ihr Umgang mit dem nahenden Tod. Selbst schwer leidend, war sie auch in den letzten Lebensmonaten Hoffnungsspenderin für ihre Umgebung. Im Hospizwerk sorgte sie dafür, dass mit der früheren Landeshauptfrau Waltraud Klasnic weiterhin eine „Powerfrau“ an der Spitze steht. Bei vielen Gelegenheiten, Seminaren oder Gruppenreisen gab Sr. H. originelle Impulse und stellte dafür gerne Texte, Betrachtungen und Lieder zusammen. So tat sie es auch einige Monate vor ihrem Tod für das Begräbnis und das Requiem am 27. Februar, sodass beide den Charakter eines freudigen Dankgottesdienstes für die große Schar ihrer Freunde bekamen. Kennzeichnend für ihren Humor und ihre Glaubensstärke war u. a. die Wahl des Liedes „Wo kämen wir hin…“ von Kurt Marti.

Ausz., Mitglsch.: 1993 bis 2008: Vorstandsmitglied im Dachverband Hospiz Österreich.1989: Fürst Franz Josef v. Liechtenstein-Wettbewerb für familienfördernde Maßnahmen, 1998: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2004: Kardinal-König-Preis der Stiftung Communio et Progressio für diesen Einsatz für ein Sterben in Würde, 2006: Felix-Ermacora-Menschenrechtspreis, 2008: Liese-Prokop-Frauenpreis für besonderes Engagement für Mitmenschen.

Werke

Literatur / Quellen

L.: Jirez 2008, Wikipedia

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