Teuber-Weckersdorf Charlotte M.

Politikwissenschafterin

Geb. Wien, 1.11.1923
Gest. Wien, 16.2.1998

Herkunft, Verwandtschaften: Entstammt einer aristokratischen, katholisch-konservativen und entschieden antinazistischen Familie. Vater: Wilhelm Teuber-Weckersdorf, Gründer einer der ersten Pfadfindergruppen in Österreich.

Ausbildungen: Im Nationalsozialismus durch Schulausschluss diskriminiert. Nach 1945 Berufsreifeprüfung für politisch Verfolgte; Studium der Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck, 1956 Promotion; Studium der Politikwissenschaft an der Harvard University, 1960 Masters Degree, 1973 (1978?) PhD.

Laufbahn: Im 2. Weltkrieg als Krankenschwester des Roten Kreuzes tätig. Nach dem Studium Professorin am katholischen Emmanuel College (später Boston University). 1982 als Gastprofessorin an das Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, ab 1982 bis zu ihrem Ruhestand 1988 Honorarprofessorin. Lehrveranstaltungen zu Problemen Internationaler Politik und des Vergleichs politischer Systeme, mit Schwerpunkten vor allem zum Nahen Osten und zu Afrika. Ch. T. verband ihre politikwissenschaftliche Arbeit mit einem politischem Engagement, das von ihrem Herkunftsmilieu und den Erfahrungen der NS-Zeit, aber auch durch den amerikanischen Liberalismus geprägt war. Ihre Kritik an der Palästinapolitik Israels ging einher mit strikter Ablehnung des Antisemitismus. Im Fall Waldheim nahm sie gegen das Verdrängen und Vergessen in der österreichischen Gesellschaft Stellung, im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit gehörte sie zu den Initiatoren der „Plattform gegen Fremdenhass“. Als Universitätslehrerin zeichnete sie sich durch ein besonderes persönliches Engagement für die Belange ihrer Studenten, insbesondere Studenten aus Ländern der Dritten Welt, aus.

Werke

Literatur / Quellen

L.: Weinzierl 2002, Nachruf von Anton Pelinka. Gesellschaft für politische Aufklärung: http://gfpa.uibk.ac.at, Wikipedia

BiografieautorIn: