Tassoni Ruth

geb. Domino, Ps. R. Lenz, verh. Jensen; Germanistin, Schriftstellerin und Widerstandskämpferin

Geb. Berlin, Deutsches Reich (Deutschland), 3.12.1908
Gest. Bergamo, Italien, 14.11.1994

Herkunft, Verwandtschaften: Zweite Tochter eines preußischen Finanzbeamten und einer jüdischen Mutter.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1933 Heirat mit Fritz Jensen (1903-1955 auf dem Flug zur Bandung-Konferenz durch Bombenanschlag der Kuomintang getötet), Arzt und Spanienkämpfer, wodurch sie die österreichische Staatsbürgerschaft erwarb. 1937 Trennung. 1950 Heirat mit Mario Tassoni, Philosophieprofessor, der bei den italienischen Partisanen gegen Mussolini gekämpft hatte.

Ausbildungen: Grundschule in Berlin. Weiterer Schulbesuch und Matura in Hamburg. Studium der Germanistik und Geschichte. Promotion Dr.phil.

Laufbahn: Kam Ende der 1920er Jahre aus Hamburg nach Wien. Verkehrte in linken Studentenkreisen. Arbeitete während des Studiums im jüdischen Waisenhaus für blinde Kinder. Ging 1937 von Österreich nach Spanien. Hilfsschwester in Albacete und Murcia. 1938 Paris, wo sie nach dem „Anschluss“ als Flüchtling registriert war. Veröffentlichte Erzählungen in Exilzeitschriften, u. a. in „Das Wort“. 1940 in Südfrankreich interniert, Flucht nach Marseille, 1941 von Marseille aus in die USA. Unterrichtete u. a. am Bryn Mawr College in Pennsylvania. Ab 1943 Mitarbeiterin des „Austro American Tribune“, wo sie eine ständige Kolumne über das Kriegsgeschehen in Europa betreute. Nach der Heirat mit Mario Tassoni Übersiedlung nach Bergamo, Italien. Lektorin für den Verlag Mondadori. Veröffentlichte u. a. Gedichte und drei Prosabände mit Spanienbezug.

Werke

W.: „Erinnerungskapsel. Erzählungen“ (1987), „Lichtpunkte. Autobiographische Splitter“ (1990), „Der unerforschte Garten. Kurzgeschichten“ (1994)

Literatur / Quellen

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Landauer 2003

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