Stürgkh v. Planckenwarth Maria Sidonia von, geb. Khuenburg; Fräuleinhofmeisterin
Geb. ?
Gest. 1651
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Freiherr Johann Maximilian v. Khuenburg und Johanna Schrott zu Kindberg. Geschwister: Johann Christoph; Reinprecht Moritz, Regierungsrat in Graz, 1616 Landesvitzthum der Steiermark, verehelicht mit (1) Maria Eleonora Khuen v. Awr und (2) Helena v. Schrattenbach; Christina, verheiratet mit Christoph v. Steinbeiss. Kinder: Johann Christoph (um 1620-1685), Landesverweser der Steiermark, heiratet 1643 Anna Maria Maximiliana v. Herberstein; Anna Sidonia, heiratet vor 1637 Christoph Friedrich Zach v. Lobming; Anna Maria Franziska (†1653), heiratet (1) vor 1629 Johann Georg Adam Steinbeiss auf Aichberg und (2) 1630 Ferdinand v. Offenheim; Anna Elisabeth (†1638), heiratet Christoph Adam v. Teuffenbach; Virginia Margaretha.
Laufbahn: Sie hatte etwa im Jahr 1617 Christoph Stürgkh v. Planckenwarth (†1636) geheiratet, einen langjährigen Grazer Regimentsrat. Ihre relativ kurze Amtszeit bei Hof nutzte M. S. St., um die Erhebung ihrer Kinder in den Freiherrenstand erfolgreich voranzutreiben. Dazu wandte sie sich direkt an den Kaiser; ihr überliefertes diesbezügliches Schreiben aus dem Jahr 1637 thematisiert in diesem Zusammenhang als Verdienst, der diese Gnade rechtfertige, die Amtsinhabe ihres verstorbenen Mannes, ausdrücklich aber auch ihre eigene Herkunft aus der Familie v. Khuenburg, die dem Erzhaus viele tapfere und verdienstvolle Männer gestellt habe. Auch nach ihrer Rückkehr in die Steiermark griff sie auf Bekanntschaften aus Wien zurück, um einen Neffen in seiner geistlichen Karriere zu unterstützen. Sie wandte sich nämlich 1644, also mehrere Jahre nach ihrem Ausscheiden aus dem Dienst, von Graz aus an Kardinal Ernst Adalbert v. Harrach (1598-1667), Erzbischof von Prag, und bat diesen, zugunsten ihrer beider Neffen Maximilian Gandolph v. Khuenburg (1622-1687) wegen einer Domherrenstelle in Salzburg zu intervenieren. Dabei erinnerte sie ihn ausdrücklich an die in Wien bei Hof geschlossene Bekanntschaft und seine Zusage in dieser Angelegenheit – tatsächlich erreichte der Kardinal auch die Aufnahme des jungen Mannes. Interessant im Schreiben der St.in ist der wiederholte, explizite Bezug darauf, dass sie hoffe, durch diesen jungen Mann werde ihre altes „hauß der armen undt derzeit im staub ligenten hern von Khüenburg in Got wider […] mitl geben, auff zu khum“, was ihre Verbundenheit zur Herkunftsfamilie unterstreicht. Dass ihr Neffe später Fürsterzbischof von Salzburg wurde, hatte also auch mit dem Engagement der St.in für ihre Herkunftsfamilie zu tun, deren Förderung ihr sehr am Herzen lag.
L.: Keller 2005, Siebmacher 1919, Wißgrill 1824a
Katrin Keller