Stuberg-Wiesinger Herta; Widerstandskämpferin

Geb. ?

Gest. ?

Laufbahn: Emigrierte im Juli 1938 nach Belgien, weil sie als Kommunistin und Jüdin doppelt gefährdet war. Sie arbeitete bis zum Einmarsch der deutschen Truppen in Belgien als Haushaltshilfe. Ab 1940 beginnt sie in Brüssel in der Nähe von Kasernen Flugblätter und Klebezettel mit Parolen gegen die Fortführung des Krieges zu verteilen. Ab 1941 „Mädelarbeit“ (Soldatenarbeit) in Belgien. Aufgabe der Frauen ist es, etwas über die Stimmung der Wehrmacht zu erfahren und dann mit den Soldaten darüber zu diskutieren, dass der Sieg in diesem Krieg aussichtslos sei. Im Idealfall konnten den Soldaten Flugblätter und Zeitungen zum Weitergeben an Kameraden oder zum Mitnehmen auf Heimaturlaub gegeben werden. Im Herbst 1942 begann die österreichische und die deutsche Widerstandsgruppe gemeinsam zu arbeiten. Mitarbeiterinnen sind u. a.: Gundl Herrnstadt, Mara Gincburg, Cilli Spitz, Lotte Sonntag, Herta Ligeti und Ester Tencer.

Ab Ende 1942 wurde H. St.-W. Verbindungsfrau zur belgischen Widerstandsbewegung und schrieb die Matrizen für die Soldatenzeitung „Die Wahrheit“. Ab 1944 lässt sie sich wieder zur Soldatenarbeit einteilen, da viele Frauen von Soldaten denunziert und dann verhaftet wurden. Auch H. St.-W. wird nach einer Denunziation verhaftet und von der Gestapo gefoltert, später wird sie in dem Durchgangslager für jüdische Gefangene in Malines inhaftiert. Bei der Befreiung Belgiens durch die Alliierten im September 1944 kommt auch H. St.-W. frei.

L.: Dokumentationsarchiv 1987, Zanger 1995