Stubel Lori, verh. Kleinmond-Fabbiani; Tänzerin und Sängerin

Geb. ?

Gest. Wien, 21.6. 1922

L. St. war zuerst Tänzerin an der Hofoper in Wien. Sie kommt 1867 als Lokalsängerin in das Harmonietheater in der Alservorstadt, wo sie ihre Soubrettenlaufbahn beginnt. Auch ihre Schwester Milli, welche zu Beginn der 1890er-Jahre noch weitaus bekannter wird, tanzt am Harmonietheater im Ballett. 1875/76 soll L. St. zur Nachfolgerin von Marie Geistinger am Theater an der Wien aufgebaut werden. Sie gefällt dem Publikum aber nicht. Später kann sie aber sowohl in der Posse als auch in der Operette das Publikum fesseln. Nach kurzem Wirken in Berlin widmet sich St. 1880 der englischen Operette und erzielt in der Londoner „Alhambra“ große Erfolge. Nach dem Brand dieser Bühne kehrt sie aber wieder nach Wien zurück. 1881 leitet L. St. ein Ensemble auf einer Kunstreise nach Florenz, Rom, Genua, Mailand, Venedig und Triest. 1882 spielt sie im Amberg-Theater in New York und 1884 ist sie als Soubrette im Theater an der Josefstadt tätig.1894 kommt L. St. dann wieder ans Theater an der Wien, wo sie weniger durch Gesangskunst, als durch Schauspielkunst und Grazie im Rollenfach der komischen Alten wirkt. In diesem Rollenfach spielt sie am 5. Jänner 1894 in der Uraufführung von Carl Zellers „Der Obersteiger“ die Elfriede. Vier Jahre später 1898 tritt sie endgültig von der Bühne zurück und wirkt fortan als dramatische Lehrerin.

Rollen in Operetten: Elfriede in „Der Obersteiger“ von Carl Zeller (1894).

L.: „Die Bombe“, 10.11.1872, Titelseite, „Die Bombe“, 6.1.1878, Titelseite, „Die Bombe“, 26.10.1884, Titelseite, Theaterzettel und Plakat der Uraufführung von „Der Obersteiger“, 5.1.1894, Theaterzettel der 20. Aufführung von „Der Obersteiger“, 24.1.1894, Der Floh Nr. 3, 21.1.1894, Titelseite des Notendruckes „Grubenlichter-Walzer“ aus der Operette „Der Obersteiger“, „Lori Stubel †“. In: „Wiener Bilder“, 2.7.1922 ,S. 10

 

Thomas Gnedt