Strauß Jetty, geb. Henriette Treffz, eigentl. Chalupetzky, verh. Strauß, Treffz-Strauß, Edle von; Sängerin und Schauspielerin

Geb. Wien, 1.7.1818

Gest. Wien, 8.4.1878

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Joseph Chalupetzky, stammte aus einer aus Böhmen eingewanderten Familie von Gold- und Silberschmieden; Mutter: Henriette Treffz (1794-1871).

LebenspartnerInnen, Kinder: Ab 1844 Lebensgefährtin von Moritz Todesco (1816-1873), Fabrikant und Mitbesitzer der Textilfabrik Marienthal, zwei ihrer sieben unehelichen Kinder entstammen dieser Liaison. Die Töchter: Franziska (1846-1921) und „Louise Henriette“ Aloisia (*1850) wurden von Moritz Todesco adoptiert. Ihre Söhne Alois, Heinrich, Emil und Alfred stammten aus anderen Beziehungen, ebenso hatte sie bereits vor ihrer Beziehung zu Todesco eine ebenfalls uneheliche Tochter namens Henriette mit dem italienischen Baumeister Peter Cavaliere di Galvagni (1797-1868). 1862 Heirat mit Johann Strauß Sohn (1825-1899).

Ausbildungen: Gesangsausbildung am Kärntnerthortheater.

Laufbahn: Eine der bedeutendsten Soubretten ihrer Zeit, trat an mehreren Wiener Bühnen auf. J. St. wurde in der Alservorstadt Nr. 60 (heute: Laudongasse 17) geboren. Sie nahm als Sängerin den Geburtsnamen ihrer Mutter als Künstlernamen an. 1837 feierte sie ihr Debüt am Theater am Kärntnerthor. Es folgten 1839 bis 1841 Auftritte am Hoftheater Dresden mit Wilhelmine Schröder-Devrient, in Brünn und Leipzig. Danach kehrte J. St. wiederum ans Kärntnerthortheater zurück. 1844 bis 1848 sang sie zuerst im Theater in der Josefstadt, anschließend am Theater an der Wien mit Jenny Lind. Johann Strauß Sohn (1825-1899) kannte sie bereits seit 15 Jahren, bevor sie ihn am 27. August 1862 im Wiener Stephansdom heiratete. Ihren Wohnsitz hatte das Ehepaar Strauß in der Wiener Praterstraße, dort, wo der „Donauwalzer“ komponiert wurde. Heute befindet sich das Johann-Strauß-Museum in dieser Wohnung und ist der Öffentlichkeit zugängig. J. St.s Kinder blieben bei Todesco, der ihr eine hohe Abfindung zahlte. Für Strauß, mit dem sie keine Kinder hatte, war sie als Managerin hilfreich und nahm ihrem Mann die Vorbereitungen auf Tourneen und die Arbeit des Notenkopierens ab. Historiker meinen, dass sie Strauß zur Operettenkomposition geführt habe. J. St. starb am 8. April 1878 in ihrem Haus in Wien-Hietzing, vermutlich an einem Schlaganfall. Ihr ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 13, Nummer 73).

Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: 1955 wurde die Treffzgasse in Wien-Hietzing nach ihr benannt.

L.: ADB, Autengruber 1995, Czeike, Galerie der 1000 1996, Gruber 2002, Kosch 1953, Wagner 1996, Wurzbach, Wikipedia, www.aeiou.at