Stern Gisela, verh. Urban; Schriftstellerin und Vereinsfunktionärin

Geb. Teschen/Cieszyn, Schlesien (Polen), 23.11.1871

Gest. Theresienstadt, Deutsches Reich (Terezín, Tschechien), 1943

Laufbahn: Veröffentlichte Novellen und Erzählungen im Familienjournal des „Wiener Tagblattes“. G. St. arbeitete journalistisch in der Frauen- und der bürgerlichen Presse. Begonnen hatte sie bei der „Wiener Mode“ und schrieb schließlich für die „Neue Freie Presse“, das „Neue Wiener Abendblatt“, das „Neue Wiener Journal“, das „Neue Wiener Tagblatt“, „Der Bund“, die „Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen“ und die „Zeitschrift für Frauenstimmrecht“. Eine große Zahl an Artikeln veröffentlichte sie in „Die Österreicherin“. Sie war eine wichtige Vertreterin der Frauenbewegung.

Mitglsch.: Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Österreichischen Frauenstimmrechtskomitees (des späteren Österreichischen Staatbürgerinnenverbandes) sowie in der Pressekommission und als stellvertretende Vorsitzende im Bund Österreichischer Frauenvereine (BÖFV). Sie gehörte zu denjenigen im BÖFV, die in den 1930er Jahren die Entwicklungen hin zum autoritären Ständestaat begrüßten. Nach 1935 und der Eingliederung des BÖFV in das Frauenreferat der Vaterländischen Front (VF) wurde sie Mitarbeiterin im Frauenreferat der VF in der Arbeitsgemeinschaft für kulturelle Belange.

W.: „Vademecum für Radfahrerinnen“ (1897), „Österreichisches Kriegs-Kochbuch“, (1915), „Unsere Kriegskost. 290 erprobte österreichische Kriegskochrezepte“ (1916), „Die Entwicklung der österreichischen Frauenbewegung im Spiegel der wichtigsten Vereinsgründungen. In: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich“ (1930)

L.: Das Frauenstimmrecht 1913, Pataky 1898, Schöffmann 1986, Degener 1905-1935,

http://www.fraueninbewegung.onb.ac.at