Steinitz Anna, Anni, Maugis; Studentin der Chemie und Widerstandskämpferin

Geb. 1914

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Heinrich Steinitz, Rechtsanwalt.

LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Maugis; ein Sohn (*1944 in Frankreich).

Ausbildungen: Besuchte das MRG XIII und anschließend eine Privatschule, wo sie 1934 maturierte. Studium der Chemie an der Technischen Hochschule Wien.

Laufbahn: War schon in der Ära des Austrofaschismus politisch aktiv, leitete die linke Studentengruppe „Rote Techniker“. Flüchtete nach dem „Anschluss“ im Juni 1938 in die Schweiz, schloss eine Scheinehe mit einem Franzosen und gelangte so nach Frankreich. Verdiente ihren Lebensunterhalt als Dienstmädchen und durch Stricken. Nahm im August 1939 eine Stelle in einem jüdischen Kinderheim an und kam dort mit einer Widerstandsgruppe in Kontakt, die von den Erziehern, ursprünglich polnische Emigranten, aufgebaut worden war. Als Inhaberin französischer Papiere konnte sie als Kurierin tätig sein und beförderte Flugblätter und gefälschte Dokumente. Gemeinsam mit ihren Kollegen und Kolleginnen rettete sie zahlreiche jüdische Kinder, die, zum Teil mit gefälschten Papieren, bei französischen Familien und Hilfsorganisationen untergebracht werden konnten. Nach Auflösung des Kinderheims war sie bis zur Geburt ihres Sohnes im April 1944 in der Travail Anti-Allemand in Lyon aktiv.

L.: Tidl 1976